Sehr geehrte Frau Hubertz, gerne möchte ich wissen, wie Sie zum Thema "Moselaufstieg" stehen. Ich finde es unverantwortlich für den Moselaufstieg ein intaktes Waldstück zu zerstören.
Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Stadt Trier den Klimanotstand ausgerufen hat und unsere Natur all unseres Schutzes bedarf. Ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Frage und verbleibe mit besten Grüßen H. H.
Der Moselaufstieg / Westumfahrung Trier und die damit verbundenen Umbauten, sowie Eingriffe in Natur und Umgebung sind seit vielen Jahren Thema. Bereits vor Jahrzehnten wurden erste konkrete Planungen, immer wieder durch Widerstand in der Bevölkerung abgesagt - pünktlich zum Wahlkampf greift die CDU diesen aus der verkehrspolitischen Mottenkiste.
Ich bin dagegen, den Moselaufstieg zu bauen, da er zum einen sehr teuer ist, kaum Entlastung für die angespannte Verkehrssituation in Trier bringt und mit seinen Abholzungen im Naherholungsgebiet Trier-Zewen, sowie dem Leitbild des motorisierten Individualverkehrs aus den 70er Jahren auch dem Gegenteil von dem entspricht, was zur Linderung des Klimawandels notwendig ist.
Der Moselaufstieg bringt keine Entlastung für die Stadt Trier, weil der Anteil des Durchgangsverkehrs mit zwölf Prozent sehr gering ist. Der Stau in Trier ist also vor allem auf innerstädtischen Verkehr zurückzuführen. Dazu sollten wir Fahrgemeinschaften, öffentlichen Nahverkehr und E-Bikes fördern.
Was mir allerdings wichtig ist, ist, dass wir die angespannte Verkehrssituation entlasten. Dabei sollten wir eine Zwei-Brücken-und-ein-Tunnel-Lösung in Abstimmung mit unseren Luxemburgischen Nachbarn prüfen. Mit einer neuen Moselbrücke bei Oberbillig, einer Sauerbrücke bei Langsur und einem Tunnel zur Umgehung von Wasserbilligerbrück könnten wir bei geringeren Kosten, weniger Eingriffen in die Natur eine wirkliche Entlastung bringen. Diese Lösung – damals noch ohne Tunnel – hatte die SPD 2011 gemeinsam mit der luxemburgischen sozialistischen Arbeiterpartei erarbeitet. Aber auch die Trierer Seite rund um Zewen muss zusätzlich entlastet werden. Die Ortsumgehung Zewen, die aufgrund der anhaltenden nicht voranschreitenden Planung rund um den Moselaufstieg stockt, ist dringend erforderlich.
Unser oberstes Ziel sollte es allerdings sein, den individuellen Verkehr via Auto zu minimieren und grenzüberschreitenden Nahverkehr auszubauen (wie z.B. mit der Westrecke Zugverbindung). Auch Home-Office, sofern möglich, schafft Entlastungen für Straße und Umwelt.
Freundliche Grüße
Verena Hubertz