Frage an Valentin Abel von Ruth P. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Abel
werden Sie - gesetzt den Fall, Sie werden in das Europaparlament gewählt - unser bestehendes Geldsystem thematisieren? Werden Sie die derzeit über das Zinseszinssystem bestehende Möglichkeit von exponentiellem Wachstum von privatem Vermögen bei gleichzeitiger Verschuldung eines Teils der Bevölkerung in Frage stellen - mit dem Ziel, dieses System abzuschaffen? (Mir haben zum Verstehen der Zusammenhänge die Vorträge auf youtube und die Bücher des Ökonomen Bernd Senf geholfen.)
Mit Dank für Ihr Engagement, freundlichem Gruß und meinen besten Wünschen
R. P.
Entscheidend in der zukünftigen Geldpolitik Europas ist, dass Risiken besser erfasst werden und Anreize zu nachhaltigem Wirtschaften gesetzt werden. Dementsprechend lehne ich Versuche, die Eigenkapitalanforderungen an Banken laxer zu gestalten ab. In Krisenfällen müssen Investoren und Gläubiger in die Verantwortung genommen werden; anstatt Bankenrettungen müssen wir in Zukunft geordnete Bankenabwicklungen ins Auge fassen. Interessenskonflikte innerhalb der EZB zwischen Geldpolitik einerseits und Überwachungsfunktion andererseits sind abzubauen. Bei allem notwendigen Ausbau digitaler Bezahldienste ist es mir wichtig, dass das Bargeld in Europa als sicherer Anker des Bürgers vollumfänglich erhalten bleibt.