Frage an Uwe Schünemann von Beate U. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Minister!
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort über die aufenthaltsrechtliche Situation von Ahmed Siala und seiner Familie. Die rechtliche Lage kenne ich und weiß auch, dass unsere Gesetze einen humanitären Spielraum zulassen. Das Verwaltungsgericht in Hannover und das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig haben empfohlen, diesen Spielraum auszuschöpfen, aber Ihr Ministerium und der Landkreis Hildesheim sind nicht darauf eingegangen, (Quellenangabe
http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2009/01/6-a-03-3691-urteil-vom-21-06-06.pdf
http://www.nds-fluerat.org/wp-content/uploads/2009/01/urteil_0309asiala.pdf )
Frau Gazale Salame hat sich nichts zuschulden kommen lassen.
Warum wurde diese Frau so hart bestraft und gewaltsam von ihrer Familie,
Mann und 2 Töchtern getrennt, indem sie abgeschoben wurde in ein Land,
das sie nicht kennt, die Sprache nicht spricht und als alleinerziehende
Mutter in der Türkei ihre inzwischen 7 und 9 Jahre alten Kinder
durchbringen muss?
Ich stehe in telefonischem Kontakt mit Frau Salame und weiß um ihre katastrophale Situation.
Wollte man mit dem Auseinanderreißen der Familie den Vater zwingen, das
Land zu verlassen, indem er aufgewachsen, zur Schule gegangen ist und
über Demokratie und Rechte etwas gelernt hat und jetzt für sein
Aufenthaltsrecht kämpft? Herr Siala verdient seinen Unterhalt für sich und seine Töchter selbst ohne die Sozialkassen zu belasten.
Warum zählt für diese Familie nur eine Ehe während bei uns rechtlich andere eheähnlichen Gemeinschaften anerkannt sind?
Warum gibt es humanitäre Lösungen für andere Familien und nicht für
diese?
Mit freundlichen Grüßen
Beate Uhlman