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Frage von Uwe A. •

Frage an Uwe Küster von Uwe A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Dr. Küster,

mich ärgert eine Ungerechtigkeit. Es geht um die Frage Kabel-TV, bzw. Free-TV, öffentlich-rechtliche Programme wie ARD und ZDF in HD-Qualität.
(der rechte Rand im Textfeld ist nicht sichtbar, daher kann ich ev. Tippfehler nicht sehen).

Ich empfange über DVB-T, habe den Kabelvertrag gekündigt, werde aber lt. Auskunft verantwortlicher Mitarbeiter des MDR usw. nicht in absehbarer Zeit in den Genuß von HD kommen. Der Grund ist die nicht geplante Umstellung auf DVB-T2. In GB macht die BBC bereits Testsendungen, bzw. plant bis 2009/2010 landesweite Ausstrahlung von DVB-T2 mit HD. Um im Falle meiner Wohnung in den Genuß zu kommeen, wenn es a den Regelbetrieb oder b zeitweise HD-Sendungen (Arte HD) gibt, müsste ich (später) den Kabelanschluß reaktivieren und die Gebühren entrichten. Wer direkt über Sat-Antenne verfügt, kann es aber ohne monatliche Zusatzkosten nur mit der GEZ, die ja alle zahlen, sehen. Natürlich ist die Anschaffung geeigneter Receiver die Voraussetzung. Meine konkrete Frage ist daher: Wie kann es sein, dass Zusatzkosten in Kauf genommen werden müssen, nur weil die Zwangsverkabelung dann zum Ziel führt?

Die GEZ-Gebühren beeinhalten nach meinem Verständnis auch die Kosten der Sender, die im Zusammenhang mit HDTV-Erweiterungen entstehen (Studios) - nur ich könnte nichts davon sehen. DVB-T2 könnte es zumindest bei einem (zusätzlichen, politisch zu fordernden Kanal, es sind noch freie Kanäle reserviert für Privat-TV, aber nicht belegt) zu einem HD-Programm bringen, frei empfangbar und "nur" mit GEZ. Stattdessen werden die Kabelbetreiber mit Zwischenhandelscharakter (sie erwirtschaften Gewinne) bestärkt, und es werden immer mehr Mieter zumindest durch diese Umstände gezwungen, entweder mehr aufzuwenden oder gänzlich zu verzichten. Ich sehe darin eine Zwangsverkabelung. Qualität - nicht nur Quantität mit zweifelhafter Doppelkasse. Also, GEZ = gleiche Leistungsangebote bei gleicher Gebühr?

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Apelt

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Sehr geehrter Herr Apelt,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Kabel- TV bzw. Free- TV, öffentlich- rechtliche Programme in HD- Qualität. DVB-T wurde vor einigen Jahren als neue Technik eingeführt. In diesem Jahr soll die nahezu flächendeckende Versorgung in Deutschland abgeschlossen werden. DVB-T2 dagegen ist immer noch im Entwicklungsstadium. Mit einem ersten regulären Betrieb ist nicht vor Anfang 2009 zu rechnen. Grundsätzlich bietet der Empfang über Satellit das gleiche und sogar ein noch umfangreicheres Senderangebot als jener über Kabel. Hier ist die Sendezahl im Moment auf 24 begrenzt und kann maximal auf 32 erweitert werden. Des Weiteren senden noch nicht viele Sender im HDTV-Format, da die Produktions- und Übertragungskosten erheblich teuerer sind. Zwei private Sender haben die HDTV-Ausstrahlung wieder eingestellt. Es ist allerdings zu erwarten, dass vor allem öffentlich-rechtliche Sender ab 2009 verstärkt in diesem Format senden werden. Die Kosten dafür werden zum Teil über die GEZ-Einnahmen abgedeckt. Auch im Sinne einer allgemeinen Gerechtigkeit ist es notwendig, zunächst DVB- T flächendeckend auszubauen, bevor bereits in neue Techniken investiert wird und manche Regionen noch bei der vorletzten Technikstufe stehen. Um HDTV zu empfangen, braucht es außerdem die notwendigen Empfangs- und Fernsehgeräte, die ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Uwe Küster, MdB