Frage an Uwe Beckmeyer von Werner N. bezüglich Gesundheit
Wann wird sich die Politik endlich den Erkenntnissen der Wirtschaftstheorie (Nobelpreis Ostrom zur Allmendewirtschaft) stellen und den großen Kuchen mit Hilfe von sozialem Feedback an die Akteuere neu verteilen. Warum darf sich jeder hinter seinem Besitzstand verstecken und nur die Anderen fordern? Warum schützen die Gewerkschaften die Schwachen, ohne ihnen zuzumuten, von ihrer Wirkung auf die Starken und gegen die noch Schwächeren durch ständiges Feedback über ihr veränderliches Verhalten zu erfahren?
War das zu kompliziert? Ostroom hat ihren Preis für ihre Arbeiten zum Ficherkonflikt (Nicht-Nullsummenspiele) erhalten. Lesen Sie mal bei Ostrom nach (Understanding Institutional Diversity)und vor allem bei unseren lieben Freunden, den Amis (CROSSING THE QUALITY CHASM: A NEW HEALTH SYSTEM FOR THE 21ST CENTURY, http://www.nap.edu/html/quality_chasm/reportbrief.pdf ).
Gruß nach Bremerhaven von der Basis, auch an Karl Lauterbach nach Berin
Sehr geehrter Herr Niemeyer-Stein,
ich finde Ihre Fragen sehr interessant , teile aber Ihre Einschätzung,
die ich herauslese, nicht.
In einer Gemeinschaft geben sich die Mitglieder, die diese bilden,
selbst die Regeln. Von dieser Annahme gehen die Theorien aus, die Sie
erwähnen, und das gilt auch für unser politisches und wirtschaftliches
System. Wahlen bieten in der parlamentarischen Demokratie die
Gelegenheit, weniger erfolgreiche „Strategien“ zur Durchsetzung von
Einzelinteressen durch erfolgreichere zu ersetzen. Das soziale Feedback
ist also Grundlage des Systems.
Und auch eine zweite Annahme lässt sich übertragen: Die Gemeinschaft
funktioniert auf Dauer nur, wenn alle einbezogen sind und niemand aus
der Gemeinschaft herausfällt. Das ist auch der Grund, warum wir als SPD
in vielen politischen Bereichen Alternativen zur jetzigen
Regierungspolitik vorgelegt haben - ob nun in der Gesundheits-, der
Arbeitsmarkt- oder der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Wir wollen die
solidarische Bürgerversicherung, weil alle einbezogen werden sollen und
wir nur so Gesundheit und Pflege auf eine solide finanzielle Basis
stellen können. Wir wollen den Mindestlohn, damit alle am
wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Wir wollen kein Europa, das Spielball
der Märkte ist, sondern eines, das im Interesse der Menschen handelt -
und werden deshalb den Finanzsektor stärker an den Kosten der Krise
beteiligen.
Es geht eben genau nicht darum (zumindest kann ich hier für meine Partei
- die SPD - sprechen), den Status quo aufrecht zu erhalten und den
eigenen Besitzstand zu wahren - auch nicht dadurch, dass Schwächere
bewusst schwach gehalten werden. Es geht auch nicht darum, im Sinne des
„Trittbrettfahrens“ nach der Spieltheorie, allein von der Beteiligung
der anderen Spieler zu profitieren - während man selbst nichts beiträgt.
Es geht für mich und die SPD darum, die Regeln des Gemeinschaftssystems
neu auszuhandeln und die Frage zu beantworten, wie die Gemeinschaft
durch die Stärkung fairer sozialer Beziehungen geschützt und
weiterentwickelt werden kann. Ob dies allerdings mit der jetzigen
Regierung gelingt, daran habe ich - was Sie nicht verwundern wird -
allergrößte Zweifel. Deshalb gilt es - siehe oben - am 22.9. aus den
Erfahrungen von vier Jahren Schwarz-Gelb die Konsequenzen zu ziehen.
Mit freundlichem Gruß
Uwe Beckmeyer
Am 04.09.2013 14:24, schrieb abgeordnetenwatch.de:
> Sehr geehrter Herr Beckmeyer,
>
> Werner NiemeyerStein aus Hammersbeck hat als Besucher/in der Seite
> www.abgeordnetenwatch.de (Bundestagswahl) bzgl. des Themas "Gesundheit"
> eine Frage an Sie.
>
> Um diese Frage zu beantworten, schicken Sie diese Mail mit Ihrem
> eingefügten Antworttext an uns zurück (als wenn Sie eine normale Mail
> beantworten würden).
> ---------------------------------
>
> Wann wird sich die Politik endlich den Erkenntnissen der
> Wirtschaftstheorie (Nobelpreis Ostrom zur Allmendewirtschaft) stellen und
> den großen Kuchen mit Hilfe von sozialem Feedback an die Akteuere neu
> verteilen. Warum darf sich jeder hinter seinem Besitzstand verstecken und
> nur die Anderen fordern? Warum schützen die Gewerkschaften die Schwachen,
> ohne ihnen zuzumuten, von ihrer Wirkung auf die Starken und gegen die
> noch
> Schwächeren durch ständiges Feedback über ihr veränderliches Verhalten
> zu erfahren?
>
> War das zu kompliziert? Ostroom hat ihren Preis für ihre Arbeiten zum
> Ficherkonflikt (Nicht-Nullsummenspiele) erhalten. Lesen Sie mal bei
> Ostrom
> nach (Understanding Institutional Diversity)und vor allem bei unseren
> lieben Freunden, den Amis (CROSSING THE QUALITY CHASM: A NEW HEALTH
> SYSTEM
> FOR THE 21ST CENTURY,
> http://www.nap.edu/html/quality_chasm/reportbrief.pdf
> ).
>
> Gruß nach Bremerhaven von der Basis, auch an Karl Lauterbach nach Berin
>
> ---------------------------------
> Um die Frage direkt einzusehen, können Sie auch diesem Link folgen:
> http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-1031-70375--f399850.html#q399850
>
> Mit freundlichen Grüßen,
> www.abgeordnetenwatch.de
> (i.A. von Werner NiemeyerStein)
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--
Uwe Beckmeyer, MdB
Maritimer Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 49 (0) 30/227-71206
Fax: 49 (0) 30/227-76361
E-Mail: uwe.beckmeyer@bundestag.de
Internet: www.uwebeckmeyer.de
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