Frage an Uwe Beckmeyer von Wilfried S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kollege Beckmeyer,
Ich finde es unfair Herrn Sarrazin wegen seines Buches aus einer so starken Partei wie der SPD ausschliessen zu wollen ohne die Stimmung der Mehrheit zu berücksichtigen. Viele Kollegen von mir teilen diese Ansicht und werden Herrn Gabriell die Parteibücher zusenden sollte es zur Abstimmung kommen. Eine Antwort über Ihre Einstellung zu diesem Thema würde ich sehr begrüssen.
Mit freundlichen Grüssen
Wilfried Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben.
Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens tragen eine besondere Verantwortung, wenn es um die Achtung von Menschenrechten und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft geht. Thilo Sarrazin schürt in seinem Buch und bei öffentlichen Auftritten Ängste vor Überfremdung, Masseneinwanderung von Muslimen und dem Niedergang des deutschen Sozialstaates. Seinen Äußerungen liegt ein hoch problematisches Menschenbild zugrunde, wonach Intelligenz von der Herkunft abhänge. Das ist eine Haltung, die nicht unwidersprochen hingenommen werden kann. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Diskussion zuvorderst auf politischer Ebene geführt wird. Gerne würde ich mich dazu mit Ihnen persönlich unterhalten, und ich freue mich, wenn wir einen Termin für ein Gespräch finden.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Beckmeyer