Frage an Uwe Beckmeyer von Andreas K. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Beckmeyer,
bezugnehmend auf die anhaltende Diskusion über das Paintball Verbot möchte ich mich auf diesen Wege gerne äußern.Mein Sohn (20 Jahre) aktiver Paintballspieler und wir als Familie sehen es mit großer Verwunderung das die Bundesregierung ein Verbot dieses Sportes durchsetzten will.Es wird zwar berichtet,das man den Sport auch weiterhin nicht verbieten will,doch gleichzeitig um Herrn Wolfgang Bosbach MdB zu zitieren wird die SPD sicherlich wieder umfallen und das Verbot mittragen.Durch die tragischen Umstände des Amoklaufs von Winnenden sollte man gewiß nicht 100000 Paintballsportler kriminaliseren,da nachweislich der Amokläufer mit dem Sport nie etwas zu tun hatte.Vielleicht können Sie mir auch die Frage beantworten ob sich die MdBs einmal intensiv über diesen Sport informiert haben.Gerade in letzter Zeit wird über unseren Sport intensiv in den Medien berichtet (z.b.Eurosport 2 ).Es gibt weiterhin aktive Ligen,Meisterschaften weltweit sowie Turniere und weitere Veranstaltungen um für diesen Sport zu werben.Natürlich dürfen wir auf diesen Wege nicht den Verlust vieler Arbeits und Ausbildungsplätze,sowie die Exitenzängste vieler Paintballhändler und Paintballplatzbetreiber vergessen.Es gibt natürlich auch wesentlich agressivere Sportarten,über deren Verbot noch nie diskutiert wurde,und bei denen es auch zu Todesfällen kommt ( Boxen,Karate sowie andere Kampfsportarten ).Beim Fechtsport wird der Gegner auch mit Degen,Florett oder Säbel angegriffen (trotzdem nie ein Verbot ).Ich bin der Meinung hier wird der Paintballsport vor den kommenden Wahlen als Alibifunktion vorgeführt,das die Politik nach den Amokläufen aktiv wird und etwas unternommen hat.Was ist aber mit den vielen tausenden scharfen Waffen die in den Deutschen Haushalten gelagert werden.Das man eine tolle Mannschaftssportart verbietet wird an der Gefahr weiterer solcher Straftaten nichts ändern.Bitte stimmen Sie "Pro Paintball"
Mit freundlichen Gruß:Andreas Klepatz
Sehr geehrter Herr Klepatz,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben.
Wie Sie sicherlich in den vergangenen Tagen und Wochen verfolgt haben, wird die Diskussion über das „Paintball“-Spiel auch innerhalb der SPD- Bundestagsfraktion sehr kontrovers geführt. Die Große Koalition hat sich entschlossen, das Spiel im Rahmen der geplanten Modifizierung des Waffenrechts nicht zu verbieten.
Politische Konsequenzen aus dem Amoklauf von Winnenden sollten sachlich und besonnen diskutiert werden. Unser Ziel ist es, das System der Kontrolle exzessiv gewalthaltiger Spiele weiter zu verbessern. Dazu werden wir eng mit den Schießsportverbänden zusammenarbeiten und in den kommenden Wochen im parlamentarischen Verfahren alle Für und Wider in dieser Frage besprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Beckmeyer