Sehr geehrte Frau Vogt, Grüne und Linke wollen das Sportschießen und den legalen, privaten Waffenbesitz weitestgehend verbieten - wie steht die SPD dazu?
Sehr geehrte Frau Vogt,
wie bekannt, wollen die Grünen das Sportschießen - mit Ausnahme des Luftgewehrs - verbieten, die Linken wollen sogar die Aufbewahrung eines Luftgewehrs in Privaträumen untersagen.
Wie sehen Sie das? Müssen Luftgewehre und Kleinkaliber im Schützenheim gelagert werden? Ist Luftgewehrschießen im Hobbykeller tatsächlich ein untragbares Risiko für die öfftl.
Sicherheit? Sind zentrale Waffenlager in unbewohnten Schützenheimen - und damit Beute für Kriminelle sinnvoller?
Herzlichen Dank und alles Gute für die BTW!
J. Reisenweber
Sehr geehrter Herr R.,
danke für Ihre erneute Frage zum Waffenrecht.
Grundsätzlich sind auch wir für klare Vorgaben beim Umgang mit Waffen. Bezüglich des privaten Waffenbesitzes sowie der Aufbewahrung von Waffen sehen wir keinen weiteren gesetzgeberischen Handlungsbedarf. Eine zentrale Waffenaufbewahrung für Jäger und Sportschützen würde noch einmal ganz andere Sicherheitsprobleme und Fragen aufwerfen, wie die Bildung von Waffenlagern und deren Bewachung und auch praktische Probleme, wie beispielsweise für Jäger im Falle angefahrenen Wildes zur Nachtzeit.
Zu einem Totalverbot des privaten Waffenbesitzes, wie Sie es in Ihrem Schreiben erwähnen, könnte es auch nur dann kommen, wenn die jeweiligen Fraktionen künftig über entsprechende Mehrheiten im Bundestag verfügen würden und dies dann auch in einem Koalitionsvertrag mit ihrem Koalitionspartner durchsetzen könnten. Die Entscheidung, ob es soweit kommen kann, liegt in den Händen der Wählerinnen und Wähler. Die SPD hat sich jedenfalls bewusst nicht für ein solches Verbot ausgesprochen.
Ich hatte Ihnen ja bereits geschrieben, dass das Waffenrecht eine sehr sensible Materie der Gesetzgebung ist. Auch wenn ich mich hier wiederhole: Legalwaffenbesitzer wie Sportschützen, Jäger und Waffensammler haben gute und respektable Argumente für ihre Anliegen. Wir werden deshalb auch weiterhin ihre Interessen mit im Blick haben und bei möglichen Änderungen des Waffenrechts nach Lösungen suchen, die den Sport und die Brauchtumspflege weiter möglich machen und nicht unzumutbar beschränken.
Herzliche Grüße
Ute Vogt