Frage an Ute Finckh-Krämer von Leonhard L. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Finckh-Krämer,
als Bürger Ihres Wahlkreises und mit anhaltender Besorgnis verfolge ich die Entwicklungen der Banken-, Wirtschafts- und Staatsschludenkrise. In diesem Zusammenhang denke ich, dass Geldpolitik die notwendige Grundlage für finanzpolitische Gestaltung schaffen kann. Mich interessieren daher Ihre Antworten auf die folgenden Fragen:
1.) Ist Ihnen bekannt, dass der größte Teil des von uns verwendeten Geldes (das Giralgeld) durch private, gewinnorientierte Banken erzeugt und in Umlauf gebracht wird und nicht wie meist vermutet durch staatliche Organe?
2.) Halten Sie die private Banken-Geldschöpfung für gerechtfertigt bzw. sind Sie der Meinung, dass Geld nur von einer öffentlichen Institution erzeugt und in Umlauf gebracht werden sollte?
3.)Werden Sie sich in der nächsten Wahlperiode im Deutschen Bundestag dafür einsetzen, dass das vollständige staatliche Vorrecht auf Geldschöpfung gesetzlich verankert wird?
Mit freundlichen Grüßen
L.Leppin
Sehr geehrter Herr Leppin,
ja, mir ist bekannt, dass ein großer Teil des von uns verwendeten Geldes Giralgeld ist.
Ich würde nicht so weit gehen, diesen Mechanismus verbieten zu wollen.
Aber ich trete - wie meine Partei - dafür ein, kurzfristige Spekulation durch eine Finanztransaktionssteuer zu verteuern, von systemrelevanten Banken eine höhere Eigenkapitalausstattung zu verlangen als von kleinen Genossenschaftsbanken oder Sparkassen, die sogenannten "Schattenbanken" zu regulieren und rein spekulative Finanzprodukte zu verbieten. Damit wird indirekt auch das Giralgeld reduziert.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Finckh-Krämer