Frage an Ursula Sabathil von Jan K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Sabathil,
wie werden Sie sich, wenn Sie im Landtag sind, für ausreichende und menschlich adäquate Arbeitsplätze einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Jan Köpf
Sehr geehrter Herr Köpf,
vielen Dank für Ihre Frage!
Ich möchte mit der - möglicherweise - leichter zu beantwortenden Frage beginnen: menschlich adäquate Arbeitsplätze schaffen.
Natürlich weiß ich nicht genau, ob Sie darunter das selbe verstehen wie ich, aber ich versuche dennoch eine Antwort:
unter einem menschlich guten Arbeitsplatz verstehe ich einen Arbeitsplatz, den ein Arbeitnehmer gerne ausfüllt, weil er sich von seinen Kollegen und vor allem von seinen Vorgesetzten geachtet und respektiert fühlt. Das heißt nicht, daß alle immer einer Meinung sein müssen, aber Meinungen müssen geäußert werden dürfen und müssen auch ernst genommen werden. Daß dies gegenseitig auf höfliche Weise geschieht, halte ich für selbstverständlich, was es leider nicht immer ist.
Im Normalfall bestimmt der Vorgesetzte das Klima am Arbeitsplatz, und wenn er nicht von sich aus in der Lage ist, ein gutes Klima zu schaffen, dann muß er über Schulungen dazu angehalten werden. Auf alle Fälle erhöht ein gutes Arbeitsklima die Qualität der Arbeit, und Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit kommen, arbeiten besser; das sagt einem nicht nur der gesunde Menschenverstand, dazu gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen.
Bei Arbeitnehmern im Baugewerbe und anderen Berufen, in denen schwere körperliche Arbeit geleistet werden muß, müssen natürlich die Voraussetzungen geschaffen werden, um diese Kollegen so wenig wie möglich zu belasten.
Zu der ausreichenden Anzahl an Arbeitsplätzen: als Politiker kann und sollte man Firmen nicht in ihre Personalplanung hineinreden; aber man kann schon dazu beitragen, die Einsicht zu fördern, daß bei zu viel Personalabbau die Qualität der Produkte und der Arbeit leidet; das haben, so ist mein Eindruck, einige Chefs auch schon verstanden.
Der Staat hat diverse Möglichkeiten, Firmen Anreize zur Arbeitsplatzschaffung zu geben, und die müssen alle eingesetzt werden. Vor allen Dingen muß die Poltik mit gutem Beispiel vorangehen: eines geht nicht: von den Firmen Arbeitsplätze einzufordern und selber mit schlechtem Beispiel voranzugehen, wie es jüngst in der Bundestagsverwaltung passiert ist.
Ich könnte noch seitenlang weiterschreiben, will es aber zunächst einmal damit bewenden lassen, damit ich nicht zu lang werde. Wenn Sie noch nachhaken wollen, oder ich Ihnen in einem Bereich zu ungenau war, dann sagen Sie bitte Bescheid!
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Sabathil