Frage an Ursula Nonnemacher von Kevin S. bezüglich Umwelt
Was sagen Sie zu den erheblichen positiven Folgen einer Klimaerwärmung in Brandenburg? So würden die Heizkosten im Winter massiv absinken, durch geringeren Verbrauch an Strom, Kohle, Heizöl und Erdgas. Der Tourismus würde steigen und Brandenburg könnte sich mit seinen schönen Lagen zu einem hervorragenden Weinanbaugebiet entwickeln. Freuen Sie Sich da nicht auf ein bisschen Klimaerwärmung?
Sehr geehrter Herr Schaub!
Ich kann die positiven Folgen des Klimawandels so nicht sehen, auf jeden Fall überwiegen die negativen Auswirkungen. Nach Einschätzung des Landesumweltamtes ist die Region Berlin-Brandenburg eine der verwundbarsten Gebiete in ganz Deutschland. Seit der Aufzeichnung von Wetterdaten 1881 ist die Temperatur bei uns schon um rund ein Grad gestiegen und die Folgen sind sehr wohl spürbar: Hitze, Dürre, Waldbrände und extreme Regenfälle. Die letzten drei Jahrzehnte haben Häufungen von sehr heißen Sommern gebracht, 2017 hatten wir in Brandenburg Starkregenereignisse und 2018 eine Dürre mit Nothilfen für die Landwirtschaft.Viele Bäume sind durch den Klimawandel geschwächt und anfällig für Schädlinge, der Wassermangel ist auch in diesem Jahr ausgeprägt.
Der Tourismus in Brandenburg floriert erfreulicherweise in den letzten Jahren. Viele Menschen erfreuen sich an unserer seereichen Landschaft und den schönen Städten mit historischem Stadtkern. Ich glaube nicht, dass wir durch ein durchgehend mediterranes Klima attraktiver würden. Die von Ihnen angesprochenen geringeren Heizkosten können die sehr vielen Nachteile keinesfalls kompensieren, da setze ich eher auf gute Wärmedämmung und gesteigerte Energieeffizienz.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ursula Nonnemacher