Frage an Ursula Nonnemacher von Bernd N. bezüglich Familie
Wenn Sie eine Familie haben: Wir bringen Sie die als Politikerin (und vorher als Ärztin) mit Ihrem Job unter einen Hut? Was tun Sie für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit? Und was halten Sie von Ideen wie Familienarbeitszeit etc.?
Sehr geehrter Herr Nuemann!
Ja, ich habe eine Familie mit drei inzwischen erwachsenen Kindern, die von Ihnen angesprochenen Probleme von Vereinbarkeit von Familie, Erwerbstätigkeit und politischem Engagement sind mir seit 25 Jahren vertraut. In unserer Familie haben wir auf eine sehr partnerschaftliche Arbeitsteilung in allen Bereichen - Kindererziehung, Hausarbeit, Kochen, Berufstätigkeit - gesetzt. Unsere drei Kinder haben alle Krippe, Kita und Hort besucht, nebenbei mussten wir als zwei Schichtdienstleistende noch auf ergänzende private Lösungen zurückgreifen.
Gute Kinderbetreuungseinrichtungen sind mir deshalb sehr wichtig und sollten in unserem Land einen hohen Stellenwert einnehmen. Bildung fängt eben nicht erst in der Schule an, sondern wir brauchen auch hervorragende Qualität gerade in der frühkindlichen Bildung.
Wir Bündnisgrüne setzen uns für eine Verbesserung der Betreuungsschlüssel in den Kitas auf 1:5 bei den unter Dreijährigen und 1:11 bei den 3-6- jährigen (und perspektivisch für noch weitergehende Verbesserungen) ein.
Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Kinderbetreuung und auch Pflege) habe ich mich in der vergangenen Wahlperiode immer wieder eingesetzt, z.B durch Anträge zur familienfreundlichen Landesverwaltung. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, auch Zeitarbeitskonten, Familienarbeitszeiten sind Ansätze, die ich unterstütze.
Weiterhin arbeiten müssen wir an überkommenen Rollenbildern: während die Berufstätigkeit von Frauen inzwischen allgemein akzeptiert ist, haben wir bei Erziehungs- und Hausarbeit bei Männern noch Luft nach oben.