Frage an Urban Aykal von Barbara K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Seit fast einem Jahr wird die Sporthalle der Helene-Lange-Schule von Flüchtlingen bewohnt. Die Anwohner sind von offizieller Seite nie darüber informiert worden, nicht beim Einzug, nicht bei Festen. Auch nicht darüber, ob und was zu deren Integration stattfindet. Natürlich wüssten wir auch gern, wann sie in eine angemessene Unterkunft ziehen können. Denn die Lärmbelästigung durch lautstarke Männer und schreiende Kinder ist abends, wenn viele draußen sind, doch erheblich.
Sehr geehrte Frau Koch,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Berlin und Steglitz-Zehlendorf zeigen
sich sehr solidarisch bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen. Gerade
bei uns im Bezirk sind die Hilfsbereitschaft und die Anteilnahme sehr
groß. Das freut mich persönlich sehr. Auch in der Helene-Lange-Schule
helfen viele Ehrenamtliche Helfer*innen aus dem Wohnumfeld sowie
engagierte Mitglieder des Kirchenkreises Steglitz mit, damit die
Unterbringung möglichst menschenwürdig erfolgen kann. Am 19. Januar gab
es eine große Bürgerversammlung, bei der unter anderem auch der
Bezirksbürgermeister Kopp über die Situation berichtet hat. Auch bei
dieser Veranstaltung war viel Hilfsbereitschaft zu spüren. Dennoch gibt
es natürlich Probleme - ich kann Ihnen nur raten, mit dem Betreiber der
Unterkunft direkt zu sprechen. Er ist sicherlich offen für Hinweise und
Beschwerden.
Grundsätzlich gebe ich Ihnen aber recht: die Unterbringung von vielen
Menschen auf so engem Raum auf so lange Zeit ist nicht hinnehmbar. Wir
Grünen wollen eine möglichst dezentrale Unterbringung. Der Senat setzt
aktuell auf relativ große Einzelstandorte. Aktuell sollen im Bezirk fünf
neue Unterkünfte für geflüchtete Menschen entstehen. Zum Teil sollen
diese nur temporär - für etwa 3 bis 5 Jahre - genutzt werden. Leider ist
das Management des Landes Berlin immer noch nicht so aufgestellt, dass
diese Entscheidungen auch schnell umgesetzt werden. Bis zum jetzigen
Zeitpunkt steht noch keine der geplanten neuen Unterkünfte.
Mit freundlichen Grüßen,
Urban Aykal
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