Frage an Ulrike Seemann-Katz von Heiner M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Seemann-Katz,
wie wollen Sie die Friedensbildung an Schulen weiter gestalten?
Halten Sie die Kooperationsvereinbarung des Landes mit der Bundeswehr dazu für ein geeignetes Instrument oder besteht hier nicht die Gefahr einer einseitigen Einflussnahme?
Mit freundlichen Grüßen
Heiner Möhring
Sehr geehrter Herr Möhring,
wenn es nach mir ginge, käme es zu solchen Veträgen nicht. Allenfalls kann die Bundeswehr Schulen besuchen, wenn auch gleichzeitig Friedensorganisationen eingeladen werden. Schülerinnen und Schüler sollten sich umfassend ein Bild machen können, bevor sie sich für das eine oder andere entscheiden. Parteien dürfen ja übrigens Schulen auch nur gemeinsam besuchen.
Bildung ist aber derzeit ausschließlich Ländersache, so dass der Bildungsminister von MV, Herr Brodkorb, und auch der Landtag in der Verantwortung stehen. Hier kann ich auf Bundesebene derzeit gar nichts bewegen.
Auf Bundesebene gibt es nämlich das so genannte Kooperationsverbot in Sachen Bildung im Grundgesetz. Das hat uns die große Koalition beschert. Danach dürfen Bund und Länder in Bildungsfragen nicht zusammenarbeiten, der Bund darf nicht mitreden und nicht mitfinanzieren. Das ist ein Unding. In dieser Legislatur wurde das zwar von verschiedenen Seiten beklagt - aber nicht geändert.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen dieses Kooperationsverbot kippen, wenn sie an der Regierung beteiligt werden. Dafür braucht es aber starke Grüne, weshalb ich Sie insbesondere um Ihre Zweitstimme bitte.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Seemann-Katz