Frage an Ulrike Schmidt-Fleischer von Susanne K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Zwei negative Trends fallen mir auf:
1. Es gibt zu wenig Handwerker, Kleinaufträge werden nicht mehr angenommen. Frage: Was kann das Bildungswesen tun, um für Interesse beim Nachwuchs zu sorgen und den Beruf mit dem "goldenen Boden" attraktiver zu machen? (das Fach "Werken" in der Schule gibt's nicht mehr), und natürlich hier für entspr. Ausbildungsplätze zu sorgen?
2. Kranke Kassenpatienten warten bis zu 4 Monate auf einen Termin beim Facharzt. Bis dahin kann es für eine komplikationslose Heilung zu spät sein. Ärzte meinen das liegt an der Vergütungspolitik der Kassen. Frage: Was nutzt uns dann noch die gesetzliche Krankenversicherung? Kann man hier nicht wieder eine Solidargemeinschaft herstellen, statt der 2-Klassen Behandlung?
Sehr geehrte Frau K.,
1) Die Marketing-Offensive für das Handwerk läuft bereits, vielleicht haben Sie die Anzeigen und Plakate in verschiedenen Orten des Hochtaunuskreises schon gesehen. Auch wir von den Freien Demokraten haben uns mit fordernd hier beteiligt. Schlüssel-Sätze bei uns: "Ein Meister muss so viel wert sein wie ein Master", und: "Wer baut die Unis, wenn alle studieren?" Auch muss den Heranwachsenden vermittelt werden, dass es keine Schande ist, nicht zu studieren. Nicht jeder kann oder will studieren, und auch in Handwerksbetrieben gibt es hervorragende Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen. Diese Tatsachen müssen den Jugendlichen und Auszubildenden aber frühzeitig vermittelt werden, um der jetzigen Unterversorgungssituation des Handwerks entgegenzuwirken.
2) Ich denke nicht dass die Abschaffung der Privatärzte zu einer verbesserten Versorgungssituation führen wird, eher müssen wir dann eine Abwanderung unserer besten Ärzte ins lukrativere Ausland befürchten. Der Fachkräftemangel bei Fachärzten kann nur beseitigt werden indem wir zum einen mehr Anreize für Ärzte schaffen in den ländlichen Raum zu wechseln um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Zum anderen haben die gesetzlichen Krankenkassen in in den letzten Jahren Überschüsse in Milliardenhöhe erwirtschaftet, hier ist also sehr viel Potenzial vorhanden, um die vorhandene Vergütungspolitik der gesetzlichen Kassen zu verbessern und auch gesetzliche Patienten für Ärzte wieder attraktiver zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Schmidt-Fleischer