Frage an Ulrike Schmidt-Fleischer von Christian B. bezüglich Bildung und Erziehung
Unser Bildungs- und Schulsystem hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere sicherlich Lehrermangel, Unterrichtsmethoden des 19. Jahrhunderts sowie auch eine mangelnde moderne Infrastruktur.
Wie ist Ihre konkrete Vorstellung eines Bildungs- und Schulsystems das den Anforderungen und Ansprüchen unserer heutigen Zeit gewachsen ist und für das Sie entsprechend eintreten werden bzw. wie würden Sie sich konkret hierfür in der nächsten Legislaturperiode einsetzen?
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage! Bildung ist für uns freie Demokraten ein Kernthema, nicht nur im Wahlkampf. Wir setzen uns ein für die Schulvielfalt in Hessen und gegen das Konzept von Einheits- und Gesamtschulen für alle Kinder. Es ist wichtig, dass jedes Kind die passende individuelle Förderung erhält und dazu gehört auch, die richtige Schulform für sich zu finden.
Im Hochtaunuskreis speziell ist es schön zu sehen, dass alle Schulen im Zuge des Schulbauprogramms des Kreises mit modernen Smartboards ausgerüstet wurden und nach und nach modernisiert werden. Hier haben wir nun auch den nächsten Schritt gewagt, um wirklich alle der 58 Schulen im Hochtaunuskreis mit sehr gutem Internet zu versorgen.
Uns ist es wichtig, dass Schulen ihre neue Ausrüstung auch ordentlich nutzen können und eine Basis geschaffen wurde für weitere, modernere, digitale Lernmethoden. Tablets und Apps dürfen Schülern nicht nur in der Freizeit begegnen, sie müssen gerade auch innerhalb der Schule mehr digitale Medienkompetenz erlangen können. Nur so können sie die digitale und vernetzte Welt, in der sie aufwachsen, auch verstehen.
Konsequenterweise darf Informatik also nicht nur ein Wahlpflichtfach sein. Ebenso müssen Kinder auch früh an wirtschaftliche Themen herangeführt werden, um ihnen das geeignete Handwerkszeug für die Arbeitswelt an die Hand zu geben.
Auch muss Hessen von seinen Lehrplänen her wieder vergleichbar werden und darf sich nicht mit Platz 10 zufriedengeben. Die hessischen Abschlüsse und das hessische Abitur müssen wieder einen besseren Ruf in Deutschland erlangen.
Aber der beste Lehrplan hilft nichts, wenn der Unterricht nicht statt findet, daher fordern wir auch wieder eine Rückkehr zur 105%igen Lehrerversorgung, um Unterrichtsausfälle aufzufangen und auf ein Minimum zu reduzieren.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, diese zu stellen.
Mit freundlichem Gruß
Ulrike Schmidt-Fleischer