Frage an Ulrike Scharf von Andrea S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Scharf,
ich habe Ihnen meine Frage gestellt, habe dabei nur vergessen zu erwähnen, dass ich viele Jahre Tierheimleitung war und seit über einem Jahrzehnt als ausgebildete Hundetrainerin vor Ort beim Kunden bin.
Ihre Antwort ist richtig, die Fundtierspauschale reicht hinten und vorne in feinster Weise aus. In keinem Tierheim. Die Thematik ist mehr als bekannt.
Ich meinte, warum werden z. B. Tierheime nicht (ausser der viel zu geringen Fundtierpauschale, die ausserdem von der Stadt oder den Gemeinden kommt) nicht noch zusätzlich unterstützt. Es ist in ganz Deutschland bekannt, dass die Tierheim so nicht existieren können.
Es ist unmöglich, qualifiziertes Personal einzustellen, weil die meisten Tierheime diese kosten nicht stemmen können. Denoch wird aber die gesamte Verantwortung an die Tierschutzvereine / Tierheime abgeschoben.
Auch dass es in München eine Reptilienstation gibt, ist bekannt. Das hat meines Erachtens nicht mit dem Tierheimen und den Tieren zu tun, die in Tierheimen leben, das sind meist eben Hunde, Katzen, Kleintiere, Vögel.
Wieso kann man solchen Organisationen nicht einen Grundzuschuß gewähren. Die Leute nehmen sie der Tiere an, für die keiner, auch kein Bürgermeister einer Stadt oder Gemeinde, die Verantwortung übernehmen will.
Das sind Lebewesen, das man darüber diskutieren muß, ist mehr als erschreckend. Deutschland und gerade Bayern will sich immer so positiv präsentieren. Das bewirkt aber gerade das Gegenteil.
Die Tiere leiden an unqualifiziertem Personal, zu wenig Personal, an Verlegen in andere Tierheime, nachdem das eigene geschlossen werden muß.
Es ist alles in allem sehr unsozial unseren Tieren gegebenüber. Wieso versucht man es nicht einmal anders?
Die positive Motivation wäre deutlich zu spüren und wir könnten die Welt nicht nur für uns Menschen (!) sondern auch für die Tiere ein ganzes Stück verbessern.
mfg
Andrea Schmidt
Sehr geehrte Frau Schmidt,
zu Ihrer erneuten Anfrage vom 02.08.2015 bzgl. eines finanziellen Grundzuschusses für Tierheime durch den Freistaat Bayern kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Unabhängig von der Fundtierproblematik ist die Unterbringung und Versorgung von herrenlosen (z.B. ausgesetzten) Tieren vorrangig eine Aufgabe der örtlichen, ggf. der überörtlichen Gemeinschaft (Gemeinden, ggf. Landkreise).
Zudem hat der Bayerische Landtag bei der Beschlussfassung über den Doppelhaushalt 2015/2016 vom 10.12.2014 keine Mittel für die Förderung von Tierheimen vorgesehen.
Die fehlende Möglichkeit, Tierheime staatlich zu fördern, bedeutet aber nicht eine geringere Anerkennung und Wertschätzung der Personen, die sich - oft ehrenamtlich - aufopferungsvoll um Tiere als Lebewesen und Mitgeschöpfe kümmern.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Scharf MdL
Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz“