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Frage von Guido L. •

Frage an Ulrike Scharf von Guido L. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Ministerin Scharf,

beim Forschungsreaktor FRM-2 in Garching bei München (Betreiber: TUM) gibt es seit der Inbetriebnahme 2004 eine für kerntechnische Anlagen absolut atypische Erscheinung: das komplette Reaktorbecken rostet, obwohl es aus eigentlich korrosionsbeständigen Edelstählen gebaut wurde bzw. sein müsste.

Die großflächige Korrosion im Reaktor- sowie im Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente war bereits 2006 derart ausgeprägt, dass die Leitung des FRM-2 die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung gutachterlich mit der Ursachenklärung beauftragte. Im März 2007 legte die BAM ihr Gutachten vor: http://frm2.de/cms/upload/BAM_Rost_27.7.2006.pdf
Auf Seite 16 attestieren die Sachverständigen der BAM ungeeignete, nur bedingt korrosionsbeständige Stähle (mit den Werkstoffnummern 1.4301 und 1.4303) und empfehlen den Austausch gegen wesentlich korrosionsbeständigeren Edelstahl mit dem zusätzlichen Legierungselement Molybdän.

Meine Fragen:
- Wurde die Empfehlung der BAM (Materialaustausch) mittlerweile umgesetzt?
- Falls nein: warum nicht?
- Falls nein: Halten Sie den weiteren Betrieb des FRM-2 mit der vorhandenen, wahrscheinlich fortschreitenden Korrosion -langfristig betrachtet- für verantwortbar?
- Falls ja: warum?

Zu Ihrer Info: Es gab beim FRM-2 schon erste meldepflichtige Ereignisse Ihres Hauses wegen Korrosion im Reaktorbecken-Bereich (siehe http://www.stmuv.bayern.de/umwelt/reaktorsicherheit/meldepflicht/meldx.php?id=240 ) sowie wegen Schwergängigkeit einer Rückschlagschlagklappe im Kühlkreislauf (da wird das Beckenwasser auf ca. 30 °C heruntergekühlt): http://www.stmuv.bayern.de/umwelt/reaktorsicherheit/meldepflicht/meldx.php?id=204
M.E. geben alleine schon diese beiden Ereignisse Anlass zur Sorge, was die Sicherheit (nicht die Integrität nach außen!) des FRM-2 betrifft.

Übrigens: Auf der Internetseite der TUM findet man hierzu überhaupt nichts.

Im Voraus Danke für Ihre Antwort!

mfG

G.L. (Dipl.-Ing., Schweißfachingenieur (IIW))

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