Ulrike Neumann
SPD
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Frage von Burghard Bernard O. •

Frage an Ulrike Neumann von Burghard Bernard O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr verehrte Frau Neumann,
herzlichen Dank für Ihre unzureichende Antwort.
1. Sie sind sicher bekannt in Ihrem Wahlkreis, denn immerhin sind Sie nicht das erste Mal auf einem Wahlplakat zu sehen. Dennoch ist meine Auffassung, die nun einmal auch den Tatsachen entspricht, nicht nur meine.
2. Sollten Sie meinen Text vielleicht auch einmal richtig lesen. Wie sie dann nämlich entnehmen können, führe ich zwei Zitate an. Das eine Zitat ist das eines Bewohners dieses - nach SEINEN Aussagen - Mafiahauses. Ich habe diese Äußerung denmach also NICHT getätigt. Bevor Sie mich mit irgendwelchen Vorwürfen beladen, sollten Sie erste einmal lesen was dort wirklich steht!!
3. Wenn ein Name nicht genannt werden möchte, verehrte Frau Neumann, dann müssen wir beide diese Entscheidung wohl akzeptieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieses Problem nicht existiert!
Leider muss ich feststellen, dass Sie mir zwar geantwortet haben, dies jedoch nur sehr halbherzig, unberechtigt vorwurfsvoll und offensichtlich auch uninformiert. Würden Sie Ihren Wahlkreis kennen, dann wäre Ihnen diese Problematik bekannt. Sie ziehen es vor, offensichtlich uninformiert, mit ungerechtfertigten Vorwürfen zu argumentieren und nehmen weder mich als Wähler noch die vorher geschilderte Problematik wahr und vor allem ernst. Darüber bin ich sehr enttäuscht! Ich habe niemanden beleidigt, diffamiert und akzeptiere anderer Menschen Auffassung. Ich verstecke mich hinter niemandem, das habe ich überhaupt nicht nötig. Wenn Sie meinen Text ausreichend durchgelesen hätten, dann hätten Sie mir eine solch unzureichende Antwort überhaupt nicht geschrieben. Sie stehen in der Öffentlichkeit und für Ihre politischen Defizite tragen Sie allein die Verantwortung.
Ich bin ein Wähler Ihres Wahlkreises, es ist mein gutes Recht und mein Verständnis von Verantwortung, auf Missstände in Ihrem Wahlkreis hinzuweisen, die Ihnen offenbar nicht bekannt sind. Ich freu mich auf eine qualitative Antwort von Ihnen, Frau Neummann.

Antwort von
SPD

Herr Oeverhaus,

wenn sie von mir eine Antwort auf eine Frage gewünscht hätten, hätten sie sich die Mühe machen sollen, eine wirkliche Frage zu stellen. Neben diffamierenden Zitaten anderer wie "Mafiahaus" und "zu multikulti"
beklagen Sie aber nur abstrakt das "Migrationsproblem", ohne anzugeben, was Sie damit meinen. Die Frage, was ich "persönlich dagegen tun" will, könnte ich nur mit der Gegenfrage beantworten: Wogegen denn konkret?
Da ich aber nicht in einen unendlichen Briefwechsel mit Ihnen eintreten möchte, will ich einige prinzipielle Bemerkungen zu Menschen machen, die aus unterschiedlichen Gründen aus anderen Ländern zu uns gekommen - immigriert - sind:
1. Nach unserem Grundgesetz kommt jedem Menschen unabhängig von ?seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Herkunft, seinem Glauben? (Artikel 3, Absatz 3) unantastbare Menschenwürde (Artikel 1) zu. Damit unvereinbar sind jede Fremdenfeindlichkeit oder gar rassistische Positionen. Beides sind Erscheinungen eines Rechtsextremismus, dem meine Partei und auch ich persönlich entschieden entgegen treten. Von allen Demokraten ist zu erwarten, dass sie solchen Tendenzen eine Absage erteilen und für Toleranz und solidarischen Umgang werben. Und das unabhängig von ihrer parteipolitischen Orientierung.
2. Menschen, die auf Grund politischer Verfolgung in ihrem Heimatland zu uns geflüchtet sind, haben Anspruch auf sichere Zuflucht. Wir sollten nicht vergessen, wie viele Deutsche während der Hitlerdiktatur in anderen Ländern Zuflucht suchen mussten.
3. Menschen, die unser Land als Arbeitskräfte angeworben und ihnen ein Bleiberecht gegeben hat, müssen bei uns weiter als Menschen - mit ihren Familien - leben können, auch wenn zur Zeit Arbeitsplätze fehlen.
4. Ein solidarisches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft erfordert kulturelles Verständnis und als ganz wichtige Grundlage dafür sprachliches Verstehen. Deshalb treten meine Partei und ich dafür ein, dass Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, um dauerhaft oder für längere Zeit hier zu leben, die deutsche Sprache lernen. Das gilt vor allem für Kinder, die in Kindergarten und Schule die deutsche Sprache lernen müssen. Soweit wir aber die Bereitschaft zum Erlernen der deutschen Sprache verlangen, müssen wir auch die erforderlichen Möglichkeiten dazu gewährleisten. Das werden wir tun.
5. Gerade die Geschichte Berlins zeigt, dass Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, sich nicht nur dauerhaft integriert, sondern die Stadt dauerhaft bereichert haben.
Ich bin sicher, Sie haben Verständnis dafür, dass ich unseren Briefwechsel mit diesen Bemerkungen für abgeschlossen halte.

Ulrike Neumann