Ulrike Müller
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FREIE WÄHLER
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Frage von Reinhard G. •

Frage an Ulrike Müller von Reinhard G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Müller,

beim Einkaufen sehe ich oft Produkte, von denen man glauben kann, dass sie aus der EU stammen, wie zum Beispiel passierte Tomaten. Ich habe gehört, das diese oft aber aus Nicht-EU-Ländern, insbesondere aus China stammen.
https://www.swrfernsehen.de/betrifft/broadcastcontrib-swr-39184.html

Da in China Pestizide verwendet werden, die in der EU gar nicht zugelassen sind, würde mich die genauere Herkunft der Lebensmittel interessieren. Mir ist allerdings bewusst, dass auch mit den Lebensmitteln aus der EU nicht alles zum Besten steht. Gemüse soll ja oft unter prekären Beschäftigungsverhältnissen angebaut werden – zum Beispiel in Italien und Spanien von Geflüchteten. Trotzdem, so habe ich gehört, fliessen Agrar-Subventionen von der EU auch an solche Unternehmen, die die Notlage von geflüchteten Menschen ausnützen.

Ich habe auch gehört, das Lebensmittel auch fast unbemerkt gestreckt werden können, wie zum Beispiel Tomatenmark mit Soja oder Honig mit Reis-Sirup. Wieweit werden die Lebensmittel darauf, sowie auf gesundheitsschädliche Stoffe kontrolliert? Was müsste passieren, damit ich feststellen kann, ob die Apfelschorle aus heimischen Äpfeln oder aus Apfelsaft-Konzentrat aus China hergestellt wurde? Oder woher die Dosen- Champignons oder das Tiefkühlgemüse wirklich stammen?

Wenn beim Honig mindestens aufgeführt werden müsste, wie viel Prozent aus EU- und wie viel Prozent aus Nicht-EU-Ländern stammen, wäre das meiner Meinung nach ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Wie denken Sie darüber?

Mit freundlichen Grüssen

Ulrike Müller
Antwort von
FREIE WÄHLER

Für Pestizidrückstände in importierten Lebensmitteln gelten gesetzlich festgelegte Grenzwerte (sog. MRL), die für jede Substanz definiert werden, unabhängig davon, ob die Substanz in der EU zur Verwendung in der Landwirtschaft zugelassen ist, oder nicht. Die Einhaltung der Grenzwerte wird stichprobenartig kontrolliert, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA veröffentlicht regelmäßig Berichte über die Ergebnisse, die seit Jahren stabil ermutigend sind: die Quote der Grenzwertüberschreitungen bewegt sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Lebensmittelbetrug wird in der EU durch die zuständigen Behörden der Mitgliedsstaaten verfolgt, auf europäischer Ebene findet eine Koordinierung unter dem Dach des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung statt. Ihren Vorschlag zur besseren Kennzeichnung von Honig unterstütze ich übrigens voll und ganz: im Rahmen der derzeit laufenden Überarbeitung der sogenannten "Frühstücksrichtlinien" setze ich mich für eine präzisere Kennzeichnung der Herkunftsländer des Honigs ein.

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