Ulrike Eifler
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DIE LINKE
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Frage von Marc H. •

Wie ist Ihre persönliche Beziehung zu Ihrem Wahlkreis?

Hallo Frau Eifler,
mich würde interessieren, warum Sie ausgerechnet im Wahlkreis Recklinghausen II antreten.
Als Wohnort sehe ich, dass Sie im WDR-Kandidatencheck Duisburg angegeben haben, in der Info des Kreises sehe ich Berlin.
Was vertreibt Sie ausgerechnet hierhin?
Sind Sie Gast, Besucher, Stammwählerprofiteurin oder gibt es etwas, das Ihr Herz an diese Gegend der modernsten zukünftigen Industrieruine hängt?

Sie wissen...Herz ist hier wichtig! Wir hätten zwar erst einmal immer gerne jemanden der/die mit Verstand unsere Interessen vertritt, aber wenn es auf der Kippe stünde das Herz entscheiden ließe...meinetwegen weil er/sie uns gerne hat...oder weil wir ihm/ihr zumindest nicht egal sind...wie auch immer man das nennen mag...

Gruß aus Datteln

Ulrike Eifler
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr H.,

herzlichen Dank für Ihre Frage, und bitte entschuldigen Sie meine maßlos verspätete Antwort. Ich habe gegenwärtig meinen Erstwohnsitz in Berlin und meinen Zweitwohnsitz in Duisburg, was private und berufliche Gründe hat.

Um den Wahlkreis Recklinghausen II habe ich mich nach Rücksprache mit den Mitgliedern des Kreisverbandes beworben. Als Gewerkschafterin liegt mir die Veränderung der Arbeitswelt und die Frage, wie Beschäftigte und Regionen dabei mitgenommen werden, am Herzen. Ich bin in einer von Schwerindustrie geprägten Region in Ostdeutschland aufgewachsen und habe in den 1990er Jahren erlebt, welche politischen und sozialen Verwerfungen Deindustrialisierungsprozesse nach sich ziehen können und wie sich diese Veränderungen auf persönliche Schicksale auswirken können. Ich habe zudem zehn Jahre als Gewerkschaftssekretärin gearbeitet und in dieser Zeit immer wieder mit regionalen Strukturumbrüchen zu tun gehabt. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, dass ich nicht nur auf der NRW Landesliste kandidieren darf, sondern auch in einem Kreisverband, der von ländlichen Strukturen ebenso geprägt ist wie von industriellen Strukturveränderungen.

Die Berliner Politik möglichst konkret zu machen, liegt mir am Herzen - nicht weil ich bundespolitische Entscheidungen  herunterbrechen möchte auf die Region, wie es immer so schön und fast ein bisschen leichtfertig heißt, sondern weil die Auswirkungen von politischen Entscheidungen ein Gesicht brauchen, um auf Veränderungen drängen zu können. Für mich war nie wichtig, wo jemand regional herkommt, sondern vielmehr wo seine und ihre sozialen Wurzeln liegen. Als Kind einer Krankenschwesterfamilie und als seit 25 Jahren aktive Gewerkschafterin möchte ich dazu beitragen, dass die Reinigungskraft, die Verkäuferin und der Stahlarbeiter ihre Interessen erfolgreich vertreten können. Es ist diese soziale Verbundenheit, die mich dazu veranlasst, im Kreis Recklinghausen zu kandidieren.  Ich tue es mit großem Vergnügen.

Mit herzlichen Grüßen nach Datteln

Ulrike Eifler