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Frage von Martin J. •

Frage an Ulrich Scholtz von Martin J. bezüglich Frauen

An die Kandidaten im Wahlkreis Stuttgart I
Sehr geehrter Herr Scholtz
Folgende Ungleichbehandlungen aufgrund des Geschlechtes existieren bei uns (unter anderem!):
1. Bundeswehr
Warum wird die starre Wehrpflicht ausschließlich für Männer immer noch mit irgend welchen imaginären weit her geholten nicht klar eingrenzbaren „Diensten an der Gesellschaft“, die „die Frauen“ leisten, gegenüber gestellt? Viele Männer leisten solche Dienste auch. Viele Frauen leisten solche Dienste nicht. Für die Wehrpflicht ist aber das Geschlecht das einzige Kriterium. Mit dieser Begründung kann sich ein Mann nach dem Wehrdienst darauf berufen, „seinen“ Teil erfüllt zu haben und jedweden gesellschaftlichen Dienst ablehnen, mit gutem Recht und bestem Gewissen. Kontraproduktiv!
2. Arbeitsplatzvergabe
Warum werden im ö. D. auf allen Ebenen von gleich qualifizierten Bewerbern auf fachliche Stellen Frauen bei Einstellungen bevorzugt? Unterschiedliche Repräsentanzen in entsprechenden Beschäftigungsgebieten sind nicht Folge von etwaigen Ungleichbehandlungen wegen des Geschlechtes (ist heutzutage völlig undenkbar), sondern haben andere Gründe, z. B. unterschiedliche Nachfrage etc. und sind nicht grundsätzlich verwerflich.
Hinzu kommt noch der merkwürdige Umstand, dass diese Männer, wenn sie sich, aus ihrem Bereich weggequotet, dann auf unterrangige, zutragende Stellen (im Schreib- und Bürobereich) bewerben, ebenfalls nicht genommen werden, weil da ja „nur Frauen“ eingestellt werden (Beispiel aus der Praxis). Hier gilt die Quote also nicht „anders herum“.
Bitte um Stellungnahme. Vielen Dank!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Janßen,

vielen Dank für Ihre Fragen. Die FDP will die Wehrpflicht abschaffen. Damit hätte sich das Problem erledigt, denn es nicht nur ein frauenspezifisches. Wehr Gerechtigkeit beginnt damit, dass alle Wehrpflichtigen den Dienst auch leisten müssen. Wie die Gruppe dann definiert wird, ist Sache des Gesetzgebers, hängt also davon ab, wer die Mehrheit im Parlament hat. Hätten wir die Mehrheit gäbe es das Problem nicht. Die generelle Aussage "im öffentlichen Dienst werden Frauen bevorzugt", dürfte nicht ganz haltbar sein. Allerdings ist die Zahl der Bewerberinnen sicher größer als die Zahl der Bewerber woraus sich die statistische Wahrscheinlichkeit ergibt, dass der Anteil der eingestellten Frauen auch höher ist als der der Männer. Ich meine, dass nach Qualifikation eingestellt werden muss und danach, ob jemand zu einem Team passt oder nicht, wie in der freien Wirtschaft auch. So etwas entzieht sich jeglicher Regelung, deswegen sind Quoten oder ähnliche Instrumente auch untauglich. Wo es Benachteiligungen gibt, sind die im Einzelfall zu klären.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Scholtz

Ihr Bundestagskandidat
für Stuttgart