Frage an Ulrich Goll von Regine K. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Goll,
In den letzten Jahren haben steigende Nahrungsmittelpreise rund um den Globus Aufstände und Unruhen ausgelöst. Auch der Arabische Frühling hatte darin seinen Ursprung. Der Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen und der zunehmenden Spekulation mit Nahrungsmitteln wird durch neue Forschungsergebnisse gestützt. Inzwischen weisen rund 70 % aller Derivate auf landwirtschaftliche Rohstoffe einen spekulativen Charakter auf. Vor zehn Jahren waren es lediglich 30 %.
Eine Begrenzung der Spekulationsgeschäfte im Rahmen der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID 2 wird diskutiert. Da die Verhandlungen über MiFID 2 im weiteren Verlauf dieses Jahres in die entscheidende Phase treten, besteht die gegenwärtige Herausforderung darin, die politische Verwässerung der EU-Vorschläge zu verhindern.
Was gedenken Sie zu tun, um eine menschengerechte Lösung zu ermöglichen, eine solche, die nicht wieder zu Hungerrevolten führt (der Weizenpreis ist bezogen auf 2004 um 190 % in 2006 gestiegen) und das Gleichgewicht der Marktkräfte wahrt?
Mit freundlichen Grüßen,
Regine Koch-Bah
Sehr geehrte Frau Koch-Bah,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir werden an unserem seit Jahren beschrittenen Kurs festhalten und uns weiter für die Begrenzung von Spekulationsgeschäften im gesamten Finanzwesen einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof Dr. Ulrich Goll MdL