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Frage von Benjamin H. •

Frage an Ulrich Goll von Benjamin H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Ulrich Goll

in unserer politisch sehr engagierten Klasse der Gewerblichen Schule Waiblingen haben Wir in der letzten Unterrichtsstunde über das Thema „Rauchfreie Schule“ diskutiert.

Anlass ist das im Landtag geplante gesetzliche Rauchverbot an Schulen. Vor der Landtagswahl möchten wir Sie ansprechen und unseren Standpunkt dazu deutlich machen. 70 % unserer Klasse sind Nichtraucher, Trotzdem sind wir dagegen ein vollständiges Rauchverbot an Schulen und fordern, dass es bei einer freiwilligen Regelung des Rauchens bleibt.

Gründe:

- Nichtraucherschutz ist in unserer Schule gewährleistet, da wir in einem abgegrenzten Raucherhof haben.
- Ein vollständiges Rauchverbot kann an einer Ganztagsschule wie unserer Berufschule nicht wirksam durchgesetzt werden. Das würde zu unnötigen Spannungen führen ohne, dass das Rauchproblem gelöst würde. Junge Erwachsene lassen sich durch ein Verbot nicht vom Rauchen abhalten.

Aus diesen Gründen halten wir es für sinnvoll, an der freiwilligen Regelung festzuhalten.

Wir sind nun an ihrem Standpunkt als Landtags Kandidat interessiert und bitten Sie um ihre Stellungnahme.

Über eine schnellstmögliche Antwort von Ihnen würden Wir uns sehr Freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Die Klasse M2Im1

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Antwort von
FDP

Liebe Klasse M2Im1,lieber Herr Haider,

als Liberale haben auch wir uns gegen ein landesgesetzliches Rauchverbot an Schulen ausgesprochen, zumal es bereits heute jeder Schule offen steht, ein Rauchverbot zu beschließen. Auch pädagogisch halte ich es nicht für sinnvoll, in Ihrer Schule die Verlockungen von Ihnen fernzuhalten, die Sie im wahren Leben auch immer werden bestehen müssen. Früh übt sich, heißt es auch hier! Statt zu verbieten, sollte man Menschen anregen sich mit Themen zu befassen und Argumente auszutauschen. Wie ich sehe, ist es Ihnen in vorbildlicher Weise gelungen, eine einvernehmliche Lösung zur Zufriedenheit aller zu finden. Meinen Glückwunsch!

Als Liberale haben wir ein Menschenbild, das die Freiheit des einzelnen hoch hält, selbstverständlich gepaart mit einem Verantwortungsbewusstsein für seine Mitmenschen. Erlaubt ist, was keinem anderen schadet. In der jüngeren Deutschen Vergangenheit haben wir leidvoll erlebt, dass es nicht funktioniert, wenn ein Staat versucht, die Gesellschaft von oben durchzuplanen. Wir plädieren dafür, dass die Entscheidungen immer so nahe wie möglich am Menschen getroffen werden. Das betrifft auch die Frage, ob in Schulen geraucht werden darf. Die Menschen wissen selber, wie sie Ihr Leben gestalten wollen. Man muss sie nur lassen.

Ein Rauchverbot an Schulen ist von der Opposition angeregt worden, wurde im Landtag von der Regierungskoalition aber abgelehnt. Ein Rauchverbot in Schulen ist also vom Tisch.

Ich hoffe Ihre Frage umfassend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Ulrich Goll