Frage an Ulrich Becker von Jasmin K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Liebe Jasmin Kircher,

nein, ich lebe leider nicht vegan. Eine Zeit lang hab ich es mal gemacht, es wäre eigentlich ein Modell, das allen Menschen und auch der Erde gut tun würde. Man kann sich gut so ernähren. Aber irgendwie hat es sich im Laufe der Zeit wieder "normalisiert" in der Form, dass man in einer Familie mit vier Kindern eben Kompromisse machen und durch den Alltag kommen muss, z.B. wenn die Oma ungefragt Maultaschen kocht und den Kindern vor die Nase setzt... Allerdings essen wir in unserer Kernfamilie so gut wie kein Fleisch, bestenfalls 1x im Monat. Und auch fast nur Bio-Produkte.

Ich habe keine fundamentale Ablehnung gegen den Verzehr von Fleisch bzw. Milchprodukte. Z.B lassen sich in hügeligen Gegenden und den Alpen manche Gebiete gar nicht anders bewirtschaften als mit Fleisch- und Milchviehwirtschaft. Sonst fehlten den Landwirten dort Einkommen und die Natur würde sich in Wald zurückverwandeln (weniger Wiesen-Insekten). Und Schafe sind auch Teil unserer Kulturlandschaft. Lamm esse ich sehr gerne, wenn ich mal dazu komme (sehr selten). Damit fördere ich ja auch Schäfer. In der Gesamtbetrachtung jedenfalls ein komplexes Thema, das sich einfacher Antworten entzieht.

Letztlich ist dies alles aber nur meine private Meinung. Wir Basisdemokraten streben Volksabstimmungen an. So könnte eine Abstimmungs-Frage lauten: Soll an öffentlichen Schulen in der Mittagspause nur veganes Essen angeboten werden? Das fände ich z.B. gut, wer Lust auf Fleisch hat kann ja abends daheim immer noch Fleisch essen. Wenn ich mir den Kantinenplan meiner Kinder anschaue... da gibt es JEDEN TAG Fleisch, das sollte man dringend diskutieren.

Wenn Sie den Klimaaspekt meinen: Wir wohnen zu sechst auf 140 qm in einer quasi-Passiv-Wohnung und besitzen kein Auto und machen keine Flugreisen. Ein Versuch unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.

Viele Grüße
Ulrich Becker