Frage an Ulla Brede-Hoffmann von Christian B. bezüglich Kultur
Hallo Frau Brede-Hoffmann.
Danke für Ihre ausführliche Antwort auf die letzte Frage.
Unklarheit auch beim Thema Mainz-Layenhof. Die Stadt Mainz hatte ja schon Interesse bekundet am Kauf eines Abschnitts (nicht bewohnte Fläche) der ehemaligen US Army Base auf dem Layenhof, die zur Zeit vom Bund verwaltet wird.
Da das betreffende Gelände zum Teil auch über die Grenzen von Mainz hinaus reicht (der andere Teil gehört geographisch zu Wackernheim, meines Wissens), ist die Frage in wie weit Gespräche mit
a) Wackernheim und
b) dem Bund
geführt wurden und ob diese konstruktiv waren?
Wie ist Ihr Stand der Dinge? Wie soll der Layenhof zukünftig genutzt werden? Wie könnte der Layenhof finanziert werden?
Die Stadt Mainz hat hier die Chance in ein "Kulturbiotop" zu investieren (wohl leider auch in damit verbundene Sanierung einiger Gebäude...)
Viele Bands beispielsweise nutzen schon jetzt die begehrten Proberäume auf dem Layenhof. Es gibt einen Kindergarten und eine Clownschule, usw. - abgesehen vom Flugplatz und sicherlich noch weiteren ungenutzten Gebäuden und Räumlichkeiten.
Wie ich Ihnen als Proberaumsuchender versichern kann ist die Proberaum-Situation für Musikbands in der Region nicht einfach. Da gibt es nur das Panzerwerk neben der Phönixhalle (in privaten Händen) und den Layenhof. So hoffe ich zumindest, dass letzterer auf lange Sicht für solche und andere Freizeitgestaltungen erhalten bleibt.
Auch Jugendliche hätten hier viel Raum sich - wie auch immer - kreativ zu entfalten (z.B. gibt es genug karge Flächen für Dosenkünstler sich legal zu betätigen).
In Zeiten leerer Kassen ein spannendes Thema.
Vielen Dank für eine Antwort,
Christian bareis
Hallo Herr Bareis,
zunächst der Sachstand:
die Stadt Mainz und die Gemeinde Wackernheim haben einen Zweckverband gegründet, der gemeinsam die Liegenschaft "Layenhof" vom Bund erwerben wird. Die zuständigen Gremien (Stadtrat der Stadt Mainz und Gemeinderat von Wackernheim) haben dem Vertrag bereits zugestimmt. Dieser Zweckverband wird vom Bund die Layenhof-Flächen erwerben. Auch diese Verhandlungen mitder Bundesvermögensverwaltung sind erfolgreich abgeschlossen und man hat sich auf einen Kaufbetrag geeinigt.
Damit erwirbt die städtische Grundstücksverwaltungsgesellschaft GVG als Treuhänderin für die Stadt Mainz und die Gemeinde Wackernheim Flächen verschiedener Qualität:
- zum einen sogenannte 24er Flächen (Flächen, die unter Naturschutz stehen, als Biotope zu erhalten sind und nicht genutzt werden dürfen.)
- Flächen, die versiegelt sind und bebaut werden können.
- Flächen, die nicht versiegelt sind und bebaut werden können.
- Eine große Menge Gebäude, die in unterschiedlich gutem Zustand sind und unterschiedlich gute Ver- und Entsorgungsleitungen haben (an einigen Stellen Grundwasser-Probleme mit dem Entwässerungssystem)
- einen Flugplatz mit einem funktionstüchtigen Tower (der in der derzeitigen Nutzungsintensität weiter genutzt werden soll).
Bei der Nutzung der bestehenden Gebäude ist derzeit vorgesehen, den Mietern vom neuen Eigentümer GVG neue Mietverträge zu geben und sie soweit vertretbar in die Verwaltung der Liegenschaften mit ein zu beziehen. Bis jetzt ist nicht geklärt, welche Art von Mietverträgen mit welch langer Laufzeit den Mietern angeboten werden wird. (Allerdings bin ich hierbei vielleicht auch informationsmäßig nicht auf dem allerneuesten Stand!) Solange aber die "leidige" Frage der verkehrlichen Anbindung des gesamten Layenhof-Gebietes nicht geklärt ist (Planungsverfahren, Grundstückserwerbe, Finanzierung etc. völlig unklar!), wird die derzeitige Nutzung des Layenhofes wohl nicht beendet und durch z.B. eine Gewwerbeflächenentwicklung abgelöst. Derzeit liegt das Hauptinteresse der Stadt Mainz darin, die neu ausgewiesenen und neu erschlossenen Gewerbeflächen im Bereich Hechtsheim (ehemaliger "Ökopark") zu veräußern und dort Gewerbe anzusiedeln! Daher bin ich sehr optimistisch, dass auf dem Layenhof die zur Zeit sehr lebendige und vielfältige Kulturszene noch lange Bestand haben wird. Auch ich denke, dass dort die Verhältnisse für Jugendgruppen, Musikbands u.ä. sehr gut sind und das Miteinander sicher auch kreativ befruchtet!
Von den vielen Musikgruppen hat die Stadt Mainz in der Tat ja schon mehrfach kulturell profitiert, wenn diese Gruppen in unterschiedlichen Formationen in der Stadt auftreten und die Menschen unterhalten!
In der Hoffnung, dass ich Ihnen ausreichend Informationen geben konnte verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Ulla Brede-Hoffmann
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