Frage an Ulla Brede-Hoffmann von Sarah T. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Brede-Hoffmann,
Schulbücher sind ja recht teuer, und gerade für Familien mit geringem Einkommen ist so ein Schulbuchkauf keine billige Angelegenheit. Es muss zwar nicht so sein wie in Hessen, wo auch reiche Eltern die Schulbücher bezahlt bekommen und alle mit alten Schulbüchern lernen. Aber ein wenig mehr Unterstützung für Geringverdiener wäre hilfreich. Daher meine Frage, was Sie oder ihre Partei in punkto Lernmittelkosten zu tun gedenken?
Sehr geehrte Frau Turger,
ja, Sie haben ganz recht: Schulbücher kaufen ist für die meisten Eltern eine sehr teure Angelegenheit. Bei uns in Rheinland-Pfalz haben wir zwar für Eltern, die ALG II-Bezieher sind, eine Unterstützung für den Schulbuchkauf (meistens 72 Euro pro Kind). Bei vielen Kindern, vor allem dann, wenn sie ins 5. oder 11. Schuljahr kommen und sehr viele Bücher neu kaufen müssen, reicht diese Unterstützung nicht aus.
Daher hat die SPD auf ihrem Programmparteitag beschlossen, dass ab dem nächsten Schuljahr sowohl die Einkommensgrenze der Eltern, bis zu der man Zuschüsse erhält, nach oben verändert werden soll wie auch die Höhe der Zuschüsse verbessert werden sollen.
Damit werden mehr Familien Zuschüsse erhalten und bedürftige Eltern werden auch mehr Geld als Zuschuss bekommen.
Daneben muss man beachten, dass in fast allen Schulen am Schuljahresende Schulbuchbasare veranstaltet werden, die die Eltern unbedingt nutzen sollten.
Zum Vorwurf, dass Schulbücher ja so schrecklich oft wechseln würden, muss man wissen, dass in Rheinland-Pfalz in jeder einzelnen Schule ein Schulbuchausschuss eingerichtet ist, dem die Eltern als Mehrheit angehören, in dem über den Wechsel der zu benutzenden Schulbücher entschieden wird.
In meiner Zeit als Elternbeiratsvorsitzende eines
Grundschulelternausschusses war ich auch Mitglied des Schulbuchausschuss. Dort habe ich mit aller Entschiedenheit gegen den häufigen Wechsel der Bücher gewirkt und auch darauf gedrungen, dass nur in höchst begründeten Fällen Arbeitshefte angeschafft wurden, in denen die Schülerinnen und Schüler selbst etwas ausfüllen sollten. Solche Arbeitshilfen kann man nämlich nicht weitergeben.
Ich denke, Eltern sollten da im Schulbuchausschuss mutig auch im Interesse aller anderen Eltern entscheiden.
Allerdings ist es uns in Rheinland-Pfalz wichtig, dass doch dann, wenn es pädagogisch wichtig erscheint, neue Bücher genutzt werden können. In Bundesländern, in denen völlige Lehrmittelfreiheit besteht und die Kinder und Jugendlichen die Bücher bei der Schule leihen, dauert es immer sehr lange, bis neue Bücher eingeführt werden können. Da entscheidet nämlich die Landeskasse, wann etwas pädagogisch notwendig ist.
Außerdem lehrt die Erfahrung in diesen Ländern, dass die hygienische Qualiltät dieser Bücher öfter sehr zu wünschen übrig läßt -- auch hier regiert ja dann der Sparwille der öffentlichen Hand!
Diese beiden Nachteile wollen wir auf gar keinen Fall bei uns akzeptieren!
Daher heißt eben unsere Lösung: mehr Eltern sollen einfach mehr Zuschüsse bekommen -- aber diejenigen, die es sich leisten können, die Bücher für die Kinder zu bezahlne, sollen dies im Gesamtinteresse auch tun!
Übrigens: wenn Sie noch mehr Interesse an den Inhalten unseres Wahlprogrammes haben, schauen Sie doch mal auf meine Homepage www.brede-hoffmann.de.
Dort finden Sie einen Link auf die Homepage unserer Landespartei und auf das herunterladbare Wahlprogramm.
Mit freundlichen Grüßen und
ganz meenzerisch:
einem dreifach donnernden
HELAU HELAU HELAU
Ulla Brede-Hoffmann