Frage an Ulla Brede-Hoffmann von Ferdinand B. bezüglich Familie
Hallo Frau Brede-Hofmann,
im Wahlkampf ist nun schon mehrfach von der SPD das Schlagwort "Zukunftschance Kinder", o.ä. gefallen. Was heißt das genau? Ist das das beitragsfreie letzte Kindergartenjahr oder was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Würde mich über eine Antwort freuen.
Gruß
F. Bindenberger
Hallo Herr Bindenberger,
erst mal vielen Dank, dass Sie unsere Landespolitik mit Interesse verfolgen. Keine Frage, in Rheinland-Pfalz macht das ja auch großen Spaß. Kurt Beck, seine Landesregierung und vor allem die SPD-Landtagsfraktion machen Ihre Sache ja auch gut. Nicht umsonst las man selbst in der BILD-Zeitung, die ja sonst wirklich nicht zur Fan-Gruppe der SPD gehört, dass Rheinland-Pfalz das Aufsteiger-Land Nr.1 sei. Recht hat sie, die BILD-Zeitung.
Und einer der Gründe für diese Auszeichnung ist sicher das im Januar 2006 in Kraft getretene Programm: "ZUKUNFTSCHANCE KINDER -- BILDUNG VON ANFANG AN".
Was nun steckt alles in diesem Programm:
Kurz gesagt: mehr Bildungs- und Erziehungschancen für alle kleinen Vorschulkinder in Rheinland-Pfalz, damit alle die gleichen Startchancen bekommen vor der Einschulung.
Aber ich will es Ihnen doch im Einzelnen vorstellen:
Die SPD hat per Gesetz beschlossen, dass
o mehr Krippen- und Tagespflegeplätze angeboten werden, um frühe soziale Kontakte für die KLeinsten zu ermöglichen und um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in unserem Land zu sichern
o schon die Zweijährigen in die Kindertagesstätte gehen können, wenn Ihre Eltern das wollen
o im Kindergarten vom ersten Tag an Sprachförderung stattfinden soll, damit kein Kind den Kindergarten ohne gute Deutschkenntnisse verläßt
o das letzte Kindergartenjahr für die Eltern beitragsfrei ist, damit nicht der Kindergartenbesuch vom Geldbeutel der Eltern abhängig wird und möglichst wirklich alle Kinder mindestens ein Jahr vor der Einschulung in den Kindergarten gehen und dort auch eine intensive Sprachförderung vor der Grundschule bekommen
o dass solche Kinder, die bei der Anmeldung zur Grundschule (das wird ab sofort schon im August oder September des Jahres vor der Einschulung sein) nicht in den Kindergarten gehen, eine Sprachstandsfeststellung machen müssen und dann, wenn Defizite festgestellt werden, an der Sprachförderung im Kindergarten "zwangsweise" und verpflichtend teilnehmen müssen
o dass die Erzieherinnen und die Grundschul-Lehrkräfte eng zusammenarbeiten müssen, um den Kleinen den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule leichter zu machen.
Und noch etwas, Herr Bindenberger,
eine Zwangseinschulung von 5-Jährigen, wie sich das die CDU hier im Land über den Kopf der Eltern hinweg ausgedacht hat, lehnen wir ganz entschieden ab. Für uns ist die Partnerschaft mit Eltern unersetzbar wichtig und die Akzeptanz unserer bildungspolitischen Entscheidungen gerade bei den Eltern genießt für uns höchste Priorität.
Außerdem finden wir den Zeitpunkt der Einschulung mit 5 Jahren für alle Kinder falsch. Sicher ist das eine opder andere Kind schon mit 5 Jahren so weit. Dem legen wir dann auch nichts in den Weg, schon so früh zur Schule gehen zu dürfen. Aber die auf das Kind ausgerichtete, individuelle Entscheidung, das ist unser Weg. Nicht die Zwangseinschulung!!!
Lieber Herr Bindenberger, noch einen wichtigen TIP.
Infos zu diesen Punkten und zu noch vielen anderen Punkten, die Sie sicher auch interessieren, finden Sie natürlich auf meiner Homepage: www.brede-hoffmann.de.
Besuchen Sie mich doch einmal dort. Vielleicht werden Ihnen dort noch viel mehr Fragen beantwortet.
Mit den besten Wünschen für ein geruhsames Wochenende
Ulla Brede-Hoffmann
SPD-Direktkandidatin des WK 27 in Mainz
Bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion