Sprache wandelt. Gleichberechtigung war eine gute Idee des Genderns, doch längst sind mit LBGTQ-Wellen die ursprünglichen Sprachinhalte in Sexismus umgeformt. Warum verbietet man das nicht?
Das irrelevante Hervorheben des Geschlechts ist Sexismus.
In der ersten Welle der Nutzung war der Genderstern noch eine Geste der Gleichbehandlung von männlichen und weiblichen Menschen. Und nur so erfuhr der Genderstern auch im professionellem Kontext eine Akzeptanz; sogar Universitäten haben dies zum Teil zur Pflicht gemacht.
Doch Sprache entwickelt sich, und die zweite Gender-Welle hat das „dritte Geschlecht“ in die Sprache eingeführt und bringt neben der Diversität durch die Genderbeführworter einen verstörenden Absolutheitsanspruch mit sich. Mit den Trittbrettfahrern der LBGTQ-Bewegung in diesem Kontext als Dritte Welle wurden auch sexuelle Präferenzen in den Begriff gepflanzt und so ist die ursprüngliche Sichtbarmachungsidee gestorben.
Daraus erschließt sich leicht: Der Genderstern ist sexistisch und Universitäten, Medien und andere Priveligierte sind zu langsam oder zu stur oder vielleicht auch zu blind um auf diesen sexistischen Sprachwandel beim Gendern zu regieren.
Sehr geehrter Herr S.
wenn ich Sie recht verstehe, fragen Sie, warum das Gendern nicht verboten wird. Was ich nicht verstehe, ist Ihre Argumentation. Aber unabhängig davon teile ich Ihre Aussage, dass Sprache sich entwickelt. Zu glauben, man könne gegen diese Entwicklung etwas rechtlich erzwingen oder gebieten, halte ich für vermessen und realitätsfern.
Ich persönlich versuche, möglichst niemanden zu diskriminieren, wenn ich etwas schreibe und ich bedaure es, wenn mir dies im alltäglichen Miteinander nicht immer gelingt. Ob sich durch mein Zutun Sprache entwickelt, kann ich nicht beurteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Schiefner