Frage an Udo Schiefner von Anouk Van H. bezüglich Umwelt
Die Nitratbelastung des Grundwassers wird zu einem zunehmenden Problem. Der Kreis Viersen ist mancherorts sehr stark betroffen. Die Situation wird auch dadurch verschärft, dass die Niederländischen Bauern zum Teil Ihre Gülle bei uns im Kreis ausfahren, weil Ihre eigenen Grünflächen bereits überdüngt sind. Was mir Sorge bereitet ist die Tatsache, dass hier mit Hilfe von Chemie Abhilfe geschaffen wird. Sogenannte Ammoniumstabilisierende Dünger sollen helfen die Stickstoff-abbauenden Bakterien in ihrer Aktivität zu hemmen. Das soll zu einer geringeren Nitratbelastung führen allerdings zu einem Preis dass eben nun diese Substanzen im Wasser zu finden sind. Weder in TV Dokumentationen noch in der zu diesem Thema gefundenen Literatur kann ich lesen, dass die Trinkwasserbelastung mit diesen Substanzen ausreichend erforscht ist. Dennoch sind sie bereits verbreitet im Einsatz. Chemie mit Chemie zu bekämpfen scheint mir keine gute und nachhaltige Lösung zu sein. Mich würde interessieren, ob dies in irgendeiner Form diskutiert wird?
Sehr geehrte Frau van Harten,
bitte verzeihen Sie die späte Antwort. Auch ich halte die steigende Nitrat-Belastung in unserem Grund- und Trinkwasser für eine höchst bedenkliche Entwicklung. Vor einigen Monaten habe ich mich im Petitionsausschuss dafür ausgesprochen, die geplante Novelle des Düngerechts mit mehr Nachdruck voranzutreiben. Die Novelle, vor allem der Düngeverordnung, ist ein zentrales Element, um die Nitratbelastung unseres Grund- und Trinkwassers nachhaltig zu reduzieren. Allerdings befinden wir uns in dieser Frage noch im Abstimmungsprozess mit der Union. Ich hoffe sehr, dass die Novelle von Düngegesetz und Düngeverordnung bald in Kraft treten und wir dadurch endlich die hohe Nitrat-Belastung unseres Trinkwassers in den Griff bekommen.
Stabilisierte Stickstoffdünger waren und sind ein Thema für die SPD-Bundestagsfraktion und die SPD-geführten Ministerien. Wir sehen hier noch weiteren Klärungsbedarf. Aus diesem Grund haben wir noch einmal genauer nachgefragt, ob mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass es keine bisher unbekannten Nebenwirkungen der den N-Düngemitteln zugesetzten Stoffe auf Mensch oder Umwelt gibt. Die abschließenden Ergebnisse liegen uns leider noch nicht vor. Gerne teile ich Ihnen persönlich mit, wenn mir hierzu neue Erkenntnisse vorliegen. Falls Sie das wünschen, senden Sie mir bitte Ihre Postadresse an udo.schiefner@bundestag.de.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Schiefner