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Udo Bullmann
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Frage von Volker T. •

Frage an Udo Bullmann von Volker T. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Bullmann,

mich beschäftigt seit dem 3rd Homeopathy Day in Brüssel die Frage: Wie bewußt ist den EU-Parlamentariern, dass es massisve Bestrebungen gibt, die therapeutische Vielfalt in der EU gezielt einzuschränken, bzw. zu vernichten?
Es geht nicht um Kassenzulassungen, sondern um die freie Ausübung therapeutischer Tätigkeit für viele 1000e von Menschen in der EU, die keine Heilpraktiker sind und für die es noch keine geregelten und anerkannten Ausbildungsmöglichkeiten gibt. In Deutschland gibt es mit dem Heilpraktiker die einzige gesetzliche Grundlage auf der neben dem Arzt und Psychologen geheilt werden darf. Das ist einzigartig in der EU und gerade durch die Heilpraktiker wurden Naturheilverfahren und Homöopathie weiterentwickelt und im medizinischen Alltag beibehalten. Sollten wir nicht, gerade in Anbetracht der immer mehr nachlassenden Wirksamkeit der Antibiotikaära, eine Vielzahl von Möglichkeiten offen halten um die Menschen in Zukunft gesund erhalten zu können. Die Fähigkeiten der Schulmedizin sind natürlich sehr wichtig, doch halte ich die Vielfalt für überlebenswichtig. Forschung und Behandlung sollte niemals nur in eine Richtung laufen, doch genau diese Gefahren drohen dem ganzen Gesundheitswesen in der EU wenn es bestimmten Lobbyisten gelingt sich durchzusetzen. Ich bitte sie hiermit sich über diesen Bereich zu informieren und sich für die Vielfalt einzusetzen. Für unser aller Zukunft! Über einen kurzen aktuellen Stand der Situation wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Thielmann

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Sehr geehrter Herr Thielmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich stimme Ihnen da ganz zu, dass die Medizin auf mehreren Säulen beruhen sollte und sinnvolle Ergänzungen und Alternativen zur klassischen Schulmedizin voll ausgeschöpft werden müssen. Eine EU-weite Regelung ist hier längst überfällig. Wir Sozialdemokraten im Europäischen Parlament haben die EU-Kommission nun mehrfach aufgefordert - zuletzt im November 2010 -, einen Gesetzesvorschlag zu homöopathischen Heilverfahren vorzulegen. Bislang stellte sie sich jedoch quer.

Diesen Stillstand halte ich für kontraproduktiv. Denn es ist wichtig, dass einem kranken Menschen alle Möglichkeiten zur Behandlung offen stehen und ausgebildetes Personal den Heilungsprozess betreut. Die staatliche Anerkennung und Überwachung der Ausbildung gäbe den Patienten die in solchen Situationen benötigte Sicherheit und das Vertrauen.

Die 2001 verabschiedete Richtlinie zur Zulassung von Humanarzneimitteln, in der insbesondere Zulassungsbestimmungen von homöopathischen Arzneimitteln geregelt sind, zeigt, dass eine EU-weite Lösung in diesem Bereich möglich ist. Meine Fraktion wird sich auch weiter mit Nachdruck für eine Regelung zur Zulassung alternativer Heilmethoden einsetzen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie ein entsprechendes Schreiben auch an den Gesundheitskommissar John Dalli richten, bei dem wir uns ebenfalls um eine Initiative bemühen.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Bullmann

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