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Udo Bullmann
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Frage von Reinhold B. •

Frage an Udo Bullmann von Reinhold B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Bullmann,

die europäische Landwirtschaft steckt z.Z. in ihrer wohl tiefsten Kriese was den Milchpreis angeht.
Haben Sie und Ihre Partei eine Lösung die auch europaweit greifen kann? Würden sie den Vorderungen des BDM zustimmen?

Eins ist sicher, wenn nicht schnell gehandelt wird gehen bis Jahresende noch viele Betriebe pleite. Diese Ängste haben auch nachgelagerte Betriebe wie Landmachinenhändler und Futtermitelindustrie. Ergebnis: tausende Arbeitslose mehr. Wir sind im Superwahljahr desshalb ist die Politik auf nationale und europäische Ebene zum Handeln gezwungen um ein positives Ergebnis zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhold Bert aus dem schönen Odenwald

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Sehr geehrter Herr Bert,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Den Landwirten und ihren Familien wäre nicht geholfen, wenn man den Eindruck erwecken würde, die Probleme seien durch neue Milchquoten zu lösen. Die Quotenregelung war im Ergebnis weder für die Verbraucherinnen und Verbraucher ("die Preise sind zu hoch") noch für die Milchviehhalter ("die Preise sind zu niedrig") befriedigend. Die Europäische Union hat daher das Ende der Quotenregelung bis zum Jahr 2015 beschlossen. Die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat sich gegen die Verlängerung der Milchquotenregelung ausgesprochen.

Derzeit wird in den entsprechenden Gremien kontrovers über angemessene Lösungswege diskutiert. Aus Sicht der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament sind in dieser schwierigen Übergangssituation hin zu einem neuen System des Milchmarkts unterstützende Maßnahmen unverzichtbar. Denn wir benötigen vernünftige Preise für Verbraucher und Produzenten gleichermaßen. Das Europäische Parlament verabschiedete vor wenigen Tagen eine Resolution, die Maßnahmen zur Unterstützung von Kleinbetrieben und Jungbauern sowie die Ausdehnung des EU-Schulmilchprogramms fordert. Öffentliche Mittel sollten für die Entwicklung des ländlichen Raums bereitgestellt werden. In diesem Zusammenhang arbeitet die SPD in Deutschland an einem Konzept, das die Agrarsubventionierung daran ausrichtet, welchen gesellschaftlichen Beitrag die Landwirte leisten (z.B. Grünlanderhalt und Artenvielfalt). Aber auch ein Umdenken der Verbraucher, beim Einkauf mit einem stärkeren Blick auf regionale Produkte, kann den Milchviehhaltern helfen, die Marktdominanz großer Händler zu schwächen und anständige Preise zu erzielen.

Nach meiner persönlichen Auffassung müssen wir die regionale Milchwirtschaft in unserer schönen Mittelgebirgslandschaft - einer der schönsten davon ist sicherlich der Odenwald - unbedingt erhalten. Weil Milchprodukte aus der Region die Verbraucher auf kurzem Weg mit Qualitätsnahrungsmitteln versorgen und wir dadurch zusätzlich die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken. Aber auch weil Kühe einfach auf die Weide und damit auch zu unserem Bild der Kulturlandschaft gehören. Deshalb brauchen wir spezielle Initiativen für die Mittelgebirgslandwirte.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter.

Mit freundlichen Grüßen
Udo Bullmann

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