Frage an Turgut Altuğ von Luise V. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Turgut,
wie beurteilen Sie die Tatsache, dass ausgewachsene Bäume CO2 aus der Luft holen und speichern können. Ist das für Sie eine relevante Größe, auf die eine Stadt achten sollte, wenn sie den Klimanotstand erklärt hat?
Ich frage das deshalb, weil jetzt die Baumfällsaison angefangen hat. In den Grünanlagen am Flughafengebäude Tempelhof (Columbiadamm und Tempelhofer Damm) habe ich gesehen, dass da in großem Stil Bäume gefällt wurden. Mir zerreißt es das Herz, um ehrlich zu sein. Ihnen auch?
Und es geht ja nicht nur um die Gefälle angesichts sterbender Bäume, sondern eben auch die "neutrale" Wissenschaft. Wie stehen Sie also zum Klimaschutz durch einen gezielten Bestandserhalt von großen Bäumen?
Danke für ihre Antwort.
Freundliche Grüße
Heike Aghte
Sehr geehrte Frau Aghte,
Sehr geehrte Frau Viertel,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Ich streite seit Jahren für den Erhalt und die bessere Pflege von Bäumen. Natürlich sind in diesem Zusammenhang große Bäume besonders wichtig, weil sie durch Verdunstung das Stadtklima positiv beeinflussen, Schatten spenden, die Stadt kühlen und, Sie schrieben es, CO2 speichern. Im Sommer bin ich in Kreuzberg selbst unterwegs, um Straßenbäume in den Hitzeperioden mit ausreichend Wasser zu versorgen.
Ich stimme Ihnen zu. Jeder Baum, der ohne Grund gefällt wird, ist ein Baum zu viel. Es darf nicht sein, dass mehr Bäume gefällt, als gepflanzt werden.
Mit der Grünen Fraktion habe ich in der Koalition eine sog. Grünbauoffensive, ca. 60 Mio. € für das Stadtgrün, durchgesetzt. Damit haben wir beispielsweise die Finanzmittel für die Baumpflege und -anpflanzung deutlich erhöht; alleine im Jahr 2021 stehen den Bezirken 14,8 Mio.€ mehr zur Verfügung. Zudem arbeite ich aktuell an der Novellierung der Baumschutzverordnung für einen besseren Baumschutz.
Ich werde mich weiterhin für die Berliner Stadtbäume einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Turgut Altug