Wann kommt die große Landwirtschaftsreformation? Wir brauchen mehr 100% ökologisch bewirtschaftete Kleinflächen in Selbstverwaltung.
Ich wohne in Ihrem Wahlkreis. Der Planet brennt, die Wirtschaft ist kaputt, die Politik ist kaputt. Das ist unser Status quo. Um das wieder gutzumachen, müssen wir u.a. unser Land wieder in die Hand von Kleinbäuer:innen geben. Bis 2030 30% ökologische Landwirtschaft. Das werden Großinvestoren nicht hinbekommen, weil sie kapitalistische Berechnungsgrundlagen verwenden und ökizidale Interessen verfolgen. Wie wollen Sie also, es ganz konkret schaffen, dass ich in Zukunft als ökologischer Kleinbauer auf meiner eigenen Fläche selbstverantwortlich arbeiten kann? Mit Dach über dem Kopf, Strom, Wasser und Internet, mit finanzieller und fachlicher Unterstützung wenn gewünscht. Sie als Kapitalist kommen doch in Konflikt mit Ihrer Lobby, wenn Sie mir helfen. Zögern Sie nicht Stellung zu beziehen.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie sprechen einen wichtigen Punkt an, der mir persönlich wichtig ist: Der Wandel hin zu einer stärker ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft. Die Klimakrise ist zweifellos auch eine Folge der Produktions- und Konsumpraktiken, und daher muss es u.a. auch hier angesetzt werden, um ihr wirksam entgegenzutreten. Berlin spielt dabei auf der Ebene der privaten Haushalte und aber auch über die Gemeinschaftsverpflegung eine wichtige Rolle.
Ich möchte kurz auf Ihre Vorwürfe eingehen: Ich betreibe keine Lobbyarbeit für Agrarkonzerne o.ä. Zudem würde ich Sie bitten trennscharf mit Begrifflichkeiten umzugehen; meine Politik unterscheidet sich grundlegend von einer kapitalistischen Denkweise, die auf kurzfristigen wirtschaftlichen Profit ausgerichtet ist. Meine Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass das Gemeinwohl der Gesellschaft und, damit einhergehend, auch der Schutz der Natur – der Gegenentwurf kapitalistischer Ausbeutung – wirtschaftlichen Maximen übergeordnet sein müssen.
Überzeugen Sie sich gerne selbst von meiner Arbeit durch meine Newsletter und Jahresberichte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Turgut Altuğ