Frage an Turgut Altuğ von Roberto P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Altug,
ich versuche seit 10 Jahren intensiv eine Umschulung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Hilfsarchivar) zu absolvieren, und finde keine bzw. kaum Unterstützung vom Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg. Obwohl ich alle formalen Erfordernisse bis hin zu den ärztlichen Untersuchungen bestanden habe, kann ich die Umschulung nicht machen, sondern werde von einer sinn- und zielfreien Maßnahme zur anderen verschoben. Ständig haben sogenannte soziale Bildungsträger die Vorteile davon, während ich an dieser Situation soweit verzweifele, dass ich nun finanziell ruiniert und gesundheitlich angeschlagen bin (mehrere Depressionen musste ich deswegen überstehen). Nun habe ich herausgefunden, dass diese Situation wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass dieser Beruf nicht auf einer von den privatwirtschaftlich organisierten Bildungsträgern erstellten Liste aufgeführt ist. Warum darf die Privatwirtschaft dem Amt vorschreiben, was ein Umschulungs-Beruf ist und was nicht? Die Liste besteht fast nur aus kaufmännischen Berufen, die für mich keine Alternative sind. Wie wollen Sie mir aus dieser Situation helfen? Warum höre ich jeden Politiker in der Öffentlichkeit, man müsse sich fortbilden, um aus der Langzeitarbeitlosigkeit herauszukommen, während in der Realität diese Möglichkeit gar nicht besteht, da Umschulungen besser vor den Langzeitarbeitslosen geschützt werden als ein Banktresor? Im übrigen ist mein angestrebter Beruf auf die Veränderung durch die Digitalisierung vorbereitet, und somit zukunftsträchtig, während die kaufmännischen Ausbildungen dieses Thema größtenteils noch übergehen. Also verbietet man mir den zukunftsträchtigen Beruf, während man nur auf "altmodische" Berufe setzt, die schon genug ausgebildete Menschen zur Verfügung haben. Wie wollen Sie mir helfen? Sie sind mein Abgeordneter und ich gehe zu jeder Wahl!
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich bedauere, dass ich Ihnen leider nicht früher antworten konnte.
Gerne möchte ich mich mit Ihnen treffen, um über Ihre Situation zu reden. Bitte schreiben Sie meinem Büro ( buero.altug@gruene-fraktion-berlin.de ) eine Email, damit wir einen Termin abstimmen können. Als ersten Hinweis möchte ich Sie auf die Ombudsstelle beim Jobcenter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg aufmerksam machen, die mir in Ihrem Fall als ein geeigneter Anlaufpunkt erscheint.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Turgut Altug