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Frage von Andreas M. •

Frage an Toni Wagner von Andreas M. bezüglich Gesundheit

Hallo Herr Wagner.
Was haben Sie für eine Meinung zur aktuellen Gesundheitspolitik von Frau Ulla Schmidt ?
Sollten nicht langsam die Krankenkassen eine Berechtigung erhalten, wirtschaftlich Selbständig und somit Unabhängig zu arbeiten ?
Gruß
A.Menzel

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Menzel,

Auch für diese Frage vielen Dank. Obwohl es kein originäres Berliner Thema ist, regt mich die Gesundheitspolitik der Bundesregierung auf. - Wie so Viele!!!

Das ständige Herumgedoktore am deutschen Gesundheitssystem ist zwecklos. Ums mal in Fachsprache abzugeben: Der Patient "Gesundheitsystem" ist totkrank.

Die höhere Beteiligung an Medikamentenkosten für die Patienten, die Praxisgebühr, die Ausdünnung des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung, die Kassenärztliche Vereinigung usw.... all das sind Symptome und Ursachen der Probleme des Gesundheitssystems.

Die Praxisgebühr ist nicht nur eine Kostenersparnis, die die Krankenkassen nicht an den Versicherten weitergeben, sondern auch ein riesiger Haufen Bürokratie für die Ärzte und den Staat. Die Krankenkassen haben sich sicher herzlich bedankt!!!
Stück für Stück entwickelt sich in einem der reichsten Länder der Welt ein Zweiklassen-Gesundheitssystem. Kein Wunder, wenn der Leistungskatalog der Kassen gekürzt wird (Zähne, Brille usw.), die Beiträge jedoch hoch bleiben und auch noch die Lohnnebenkosten hoch halten.
Der nächste Brüller ist die Kassenärztliche Vereinigung, deren Zweck mir bis heute nicht klar ist. Rechnungen für Behandlungen stellt der Profiteur aus, wobei der Patient (der Einzige, der die Abrechnung kontrollieren könnte, da er weis, was behandelt wurde) nie eine Rechnung sieht. Wo leben wir denn eigentlich? Diese Intransparenz muss beseitigt werden. Auch gegen die Interessen der Kassenärztlichen Vereinigung.

Es wird also höchste Zeit dort mal kräftig zwischenzuhauen. Ein liberaler Vorschlag lautet: Abkopplung der Krankenversicherung aus der Sozialversicherung!

Also:

Die gesetzliche KV wird abgeschafft. Die Arbeitgeber (AG) -Beiträge werden dem Arbeitnehmer (AN) ausgezahlt. Jener hat per Gesetz die Pflicht zur Krankenversicherung. Jeder AN muss sich also bei einem privaten Krankenversicherer versichern. Ein entsprechender Mindestleistungskatalog, Versorgung von Kindern und Risikoversicherten (Kranken, Alten usw.) wird vom Gesetzgeber festgelegt. Weitere Leistungen können von den Versicherern bei Bedarf abgeschlossen werden.
(Näheres: www.fdp.de)

Vorteile:
- Die Lohnnebenkosten sinken drastisch (pro Wirtschaftsstandort Deutschland)
- Der Wettbewerb der privaten Krankenversicherer sorgt für niedrige Preise
- Das Gesundheitssystem wird transparent und einfacher.
- Erhebliche bürokratische Verpflechtungen (im Vergleich zum Ist-Zustand) werden aufgebrochen

Ich hoffe Ihnen einen zufriedenstellenden Eindruck meiner Position dazu gegeben zu haben und grüße Sie...

Toni Wagner