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Frage von Roman M. •

Frage an Toni Wagner von Roman M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wagner,

zunächst einmal möchte ich mich herzlich für Ihre schnelle und umfassende Beantwortung meiner ersten Frage bedanken.

Meine zweite Frage betrifft die Schul- und Hochschulpolitik: Die Schule bereitet m.E. die Schüler nur unzureichend auf die Probleme des späteren Berufslebens vor, Unterrichtsfächer wie z.B. Rechtswissenschaft, Betriebswirtschaft, zum Teil auch Informatik, deren Inhalte einer großen Anzahl der Abiturienten in ihrem späteren Berufsleben hilfreich sein könnten, werden leider weder als Pflichfach, noch als Wahlfach angeboten. Überhaupt erscheint mir die thematische Vernetzung zwischen Universitätsstudiengängen und Schulfächern als verbesserungswürdig. Gleichzeitig könnten in der Oberstufe der Gymnasien Schulfächer wie z.B. Kunst und Geschichte zusammengelegt werden, da z.B. Entwicklungen im Bereich der Kunst ohne Kenntnis der geschichtlichen Entwicklungen dieser Epoche ohnehin nur schwer zu verstehen sind. Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag und würden Sie sich für eine Einführung solcher Schulfächer in Berlin auch parlamentarisch einsetzen?

Mit freundlichen Grüssen
Roman Möller

Portrait von Toni Wagner
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Möller,

Vielen Dank für Ihre Frage.

Die ungenügende Vorbereitung auf Hochschule und Beruf sind vielfältig anzutreffen. Neben dem Klagen der Ausbildungsbetriebe über den generellen Bildungstand der Bewerber sind oft auch spezifische Kenntnisse nicht vorhanden. So fehlen gerade im Bereich Berufsausbildung grundlegende Kenntnisse des Rechts und der Wirtschaftswissenschaften (Wie funktioniert ein Betrieb? Wie ist die eigene Stellung in einem Betrieb? usw.)

Hier ist es einfach zu handeln, denn die nötigen Kenntnisse beschränken sich auf Grundlagen und werden erst in den Betrieben ausgebaut.

Der Übergang von gymnasialer Oberstufe zum Studium gestaltet sich etwas anders. Aufgrund der Vielzahl der möglichen Studienrichtungen ist die grundsätzliche Festlegung der (in der Schule) zu vermittelnden Kenntnisse schwierig. Hier bietet sich der von Ihnen vorgeschlagene Wahlpflichtunterricht an. So kann sowohl eine Vorbereitung auf das jeweils angestrebte Studium/den Beruf als auch eine Entwicklung der Interessen der jeweiligen Schüler geschehen.

Eine ganz grundlegende Ausbildung in den Themen Recht, Wirtschaft und Politik findet oft im Rahmen des sozialkundlichen Unterrichts statt. Das ist beizubehalten. Eine weitere Vertiefung im jeweiligen Stoffgebiet ist im Rahmen des individualisierten Unterrichts sinnvoll.

Ich teile also Ihre Auffassung und halte es für sinnvoll die Praxisnähe der Schule gemeinsam mit einer Bildungsreform, die FDP und JuLis schon lange vorschlagen durchzuführen. Für einen Abgeordneten der Liberalen ist dieser Punkt Pflicht auf der Agenda.
Ich hoffe angemessen geantwortet zu haben und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Toni Wagner