Guten Morgen Herr Umbreit! Was mich bisher an den Linken gestört hat ist, dass die Partei uneingeschränkt zu Russland steht. Natürlich möchten wir alle möglichst schnell Frieden. Glauben Sie wirklich, das dies z.Zt. über Verhandlungen geht?
Will Russland nicht Fakten schaffen?
Liebe Grüße
Wolfgang M.
Die Linke steht uneingeschränkt hinter dem Menschen- und Völkerrecht. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und den zahlreichen Verbrechen wie bspw. in Butscha hat Russland diese unzählige Male gebrochen. Dennoch geht ein Krieg immer zu Lasten derer, die aus finanzieller Notlage heraus davon abhängig sind Kriegsdienst zu leisten und/oder von staatlicher Seite dazu gezwungen werden und bei Verweigerung Repressionen zu erwarten haben. Dies gilt auf beiden Seiten gleichermaßen.
In unserem Positionspapier zum Ukrainekrieg heißt es: "Wir verurteilen diesen völkerrechtswidrigen Krieg und stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, die ein Recht auf Selbstverteidigung hat. Russland muss die Truppen aus der Ukraine zurückziehen. Wir setzen uns für mehr humanitäre Hilfe ebenso wie diplomatische Initiativen für einen Waffenstillstand und einen gerechten Frieden ein."
Ich bin überzeugt davon, dass ein Frieden in der Ukraine nur über Verhandlungen und niemals über das künstliche Hinauszögern des Krieges durch weitere Waffenlieferungen zu erreichen sein wird. Jeder weitere Tag den dieser Krieg andauert, bedeutet unnötige Tote auf beiden Seiten. Erst heute berichtete unter anderem das ZDF darüber, dass der ukrainische Präsident Selenskyj bereit sei, im Falle von Verhandlungen einen "Gebietstausch" in Erwägung zu ziehen.* Gleichzeitig wird an anderer Stelle von mehr als 1.000 Verlusten pro Tag auf russischer Seite berichtet. Die Menschen die in der Ukraine oder den eroberten russischen Gebieten rund um Kursk auf beiden Seiten sterben sind Menschen wie Sie und ich, die diesen Konflikt nicht gewollt haben. Die Verhandlungen müssen daher so schnell wie möglich beginnen und ein sofortiger Waffenstillstand die Grundlage dafür sein.
Solidarische Grüße
Tobias Umbreit