Wie haben Sie den neuen Bericht des Weltklimarates aufgenommen und was schlussfolgern Sie für Ihre Politik daraus?
Der IPCC-Bericht zeigt klar und deutlich: Wir haben kein Erkenntnisproblem mehr, wir haben ein Umsetzungsproblem. Keine Regierung der Welt kann behaupten, nicht zu wissen, was auf dem Spiel steht. Wir wissen, dass die Klimakrise Menschen tötet, Natur zerstört, die Welt ärmer macht und dass sich ihre Folgen mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung intensivieren.
UN-Generalsekretär António Guterres nennt den neuen Bericht einen »Atlas der Leiden«.
Das Eskalieren der Klimakrise destabilisiert auch viele andere Systeme. Konsequente Klimapolitik ist unverzichtbarer Teil von stabilen Demokratien, sicherer Lebensmittelversorgung und sozialer Gerechtigkeit. Alle politischen Maßnahmen müssen sich direkt aus den aktuellen und unabhängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ableiten. Um die schlimmsten Folgen noch zu verhindern, müssen die Emissionen jetzt rapide gesenkt werden.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre erneute Anfrage.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist - wie bereits geschildert - auch weiterhin der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende im Saarland. Daher haben wir einen ambitionierten Energiefahrplan erarbeitet, wonach der Anteil der Erneuerbaren Energien am saarländischen Stromverbrauch bis 2030 auf mindestens 40 Prozent steigen soll, was wir mit konkrete Maßnahmen festgeschrieben haben. Ebenso wichtiger Teil dieses Energiefahrplans sind übrigens Maßnahmen, um die Energieeffizienz im Saarland entscheidend zu verbessern und dadurch bis 2030 eine halbe Million Tonnen CO2 einzusparen.
Für uns ist und bleibt jedoch gerade auch in diesen Zeiten entscheidend: Eine nachhaltige Energiewende kann und wird nur gelingen, wenn der Strom aus regenerativen Energien sicher und bezahlbar für alle bleibt – für Verbraucher ebenso wie für die saarländische Industrie.
Diesen Weg wollen wir auch vor dem Hintergrund des neuesten Bericht des IPCC entschlossen weitergehen, unsere Maßnahmen kontinuierlich evaluieren und anpassen. Denn letztlich kann die Energiewende nur gemeinsam gelingen.
Herzliche Grüße
Ihr Tobias Hans