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Tobias Hans
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Frage von Gabriele H. •

Wie gut ist das Saarland auf einen Blackout vorbereitet?

Guten Tag Herr Hans,
nach einer Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag sind die Auswirkungen bei einem länger andauernden Stromausfall auf die Wasserinfrastruktur, auf die Lebensmittelversorgung und weitere lebenswichtige Bereiche verheerend.
Dort heißt es u.a. "Wie die sektoralen Analysen verdeutlicht haben, führen die durch den Stromaus-
fall induzierten Folgen und Folgeketten zu einer Situation, in der das Leben, die körperliche Unversehrtheit und Sicherheit der Bevölkerung hochgradig gefährdet.
Sicherheitskonzepte liegen - wenn überhaupt - nur rudimentär vor.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Bund und Länder stehen in einem regelmäßigen Austausch mit den für Fragen der Versorgungssicherheit und Netzstabilität im Stromsektor zuständigen Behörden, den Stromnetzbetreibern und den Verbänden der Energiewirtschaft. Die Sicherheit der Stromversorgung hat dabei stets höchste Priorität. Netzstabilität ist gerade in Zeiten der Energiewende ein großes Thema. Sowohl die Landes- als auch die Bundesregierung sowie die Bundesnetzagentur sind sich dieser Tatsache bewusst und haben in ausreichendem Maße Vorsorge getroffen. Darüber hinaus verfügt das Innenministerium über einen entsprechenden Katastrophenschutz-Plan, im Rahmen dessen auf mehr als 16.000 Personen bei unterschiedlichen Organisationen zurückgegriffen werden kann.

Das Saarland verfügt zudem über 300 Notversorgungsbrunnen, von denen etwa die Hälfte ohne Stromanschluss betrieben werden kann. Dies führt dazu, dass etwa 20 bis 30 Prozent der saarländischen Bevölkerung mit jeweils etwa 15 Liter Nottrinkwasser pro Person und Tag versorgt werden können. Zudem verfügen sämtliche Krankenhäuser über mindestens ein Notstromaggregat, um im Falle eines Stromausfalls auch weiterhin handlungsfähig zu sein. 35 von 107 Pflegeheimen, also etwa ein Drittel der Pflegeheime, die sich an einer Abfrage beteiligten, sind ebenso mit einem Notstromaggregat ausgestattet.

Insgesamt betrachtet sind die Stromausfälle in Deutschland seltener geworden. Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Deutschland war im Jahr 2020 erneut sehr gut. Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben insoweit keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität. Die am 23.08.2021 durch die Bundesnetzagentur veröffentliche Statistik zu Unterbrechungen der Stromversorgung im Jahr 2020 untermauert diese Aussage. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher sank im Vergleich zum Vorjahreswert um 1,47 Minuten auf 10,73 Minuten. Dies ist die bisher geringste Ausfallzeit seit der ersten Veröffentlichung durch die Bundesnetzagentur im Jahr 2006. Bezogen auf das Saarland lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher bei 8,84 Minuten und somit deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts.

Die Landesregierung setzt sich darüber hinaus stets für Verbesserungen bei der Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems im Rahmen ihrer Mitwirkungsmöglichkeiten bei der nationalen Gesetzgebung ein.

Herzliche Grüße

Ihr Tobias Hans

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