Warum verbieten wir Ungeimpften bei drohender Überlastung des Gesundheitswesens nicht einfach eine Intensivbehandlung statt der ständigen Einschränkungen im Leben von uns allen?
Sehr geehrter Herr Hans,
Wir alle sind es Leid immer wieder Kontakte einzuschränken, Veranstaltungen abzusagen, Masken zu tragen und Menschen auszuschließen! Aber wir wollen auch keinen Kollaps des Gesundheitswesens!
Deshalb fordern viele Politiker eine allgemeine Impfpflicht, was aber ein gigantischer Vertrauensbruch und - vor allem für die jungen Menschen - ein ungerechtfertigter Eingriff in ihre Freiheit wäre.
Daher möchte ich vorschlagen statt einer Impfpflicht ab 60 Jahren eine "Quasi-Impfpflicht" einzuführen. Die Menschen müssen sich zwar nicht impfen lassen, aber stattdessen eine Patientenverfügung unterschreiben, dass sie bei hoher Intensivauslastung auf einen Intensivplatz verzichten. Falls das ab 60 nicht reicht, kann man das Alter dann beliebig runter stufen.
Das mag erstmal hart klingen, aber es ist sehr viel weniger Eingriffsintensiv als eine echte Impfpflicht!
Einen ähnlichen Vorschlag machte die schwedische Nationalrätin Ruth Humbel.
Mfg Alexandra S.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Der von Ihnen angesprochene Vorschlag würde einen schweren Eingriff in das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit aus Artikel 2 Absatz 2 des Grundgesetzes darstellen. Aus diesem Grundrecht, das in unserem Grundgesetz neben den übrigen Grundrechten höchsten Stellenwert genießt, lässt sich auch ein Recht auf eine medizinische Behandlung ableiten. Eine verpflichtende Patientenverfügung würde daher eine Verletzung dieses elementaren Grundrechts darstellen, sodass nur eine Empfehlung in Frage käme. Darüber hinaus könnten ungeimpfte Personen wie alle anderen Personen, die eine Patientenverfügung unterzeichnet haben, diese auch jederzeit widerrufen, so wie es im medizinischen Alltag immer wieder vorkommt.
Wir setzen stattdessen darauf, die Menschen auch weiterhin vom Mehrwert einer Impfung gegen das Corona-Virus zu überzeugen. Dabei genießt insbesondere die Sicherheit der Impfstoffe höchste Priorität, da gerade auch auf diesem Wege die Bereitschaft der Menschen zu einer Impfung und insbesondere auch das Vertrauen in die von der Europäischen Arzneimittelagentur zugelassenen Impfstoffe weiter gestärkt werden kann.
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund
Ihr Tobias Hans
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das von Ihnen angesprochene Gesetzesvorhaben ist bislang durch die Bundesregierung nicht zur parlamentarischen Beratung eingebracht und betrifft überdies die Gesetzgebungskompetenz des Deutschen Bundestages.
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