Sind Sie ein Impfskeptiker?
Sie betonen immer wieder, wie hoch die Impfquote im Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern sei. Damit sollte doch der größte Teil der saarländischen Bevölkerung geschützt sein, der ja im Jahr 2020 noch nicht geschützt war. Warum müssen die Menschen sich jetzt trotzdem unter den FFP2-Masken quälen, die in 2020 und 2021 noch nicht Pflicht waren? Vertrauen Sie nicht auf den Schutz durch die Impfung? Warum müssen überhaupt planbare Operationen von z.B. Krebskranken verschoben werden, weil evtl. ungeimpfte Coronakranke eingeliefert werden könnten? Erstens legen Ungeimpfte darauf vermutlich keinen Wert und zweitens würde das ja bedeuten, dass der Schutz der gemeinhin als unsolidarisch und asozial beschimpften Ungeimpften für Sie einen höheren Stellenwert hat als der Schutz irgend eines anderen schwer erkrankten Menschen. Das verstehe ich nicht.
Bleiben Sie gesund!
Sehr geehrte Frau N.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Nein, ich bin gewiss kein Impfskeptiker. Ich kann Ihnen vielmehr versichern, dass ich persönlich und als Ministerpräsident voll und ganz hinter den Impfungen als dem effektivsten Schutz vor einer schweren Erkrankung mit dem Corona-Virus stehe. Auch und gerade deswegen bin ich stolz darauf, dass viele Saarländerinnen und Saarländer dies genauso sehen und sich in den vergangenen Wochen und Monaten haben impfen lassen, sei es in den Impfzentren oder bei den vielen organisierten Impfaktionen in unseren Orten. Deswegen werde ich auch weiterhin entschieden für die Vorteile einer Impfung gegen das Corona-Virus werben.
Wir müssen aber sehen, dass die Omikron-Variante uns bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie leider wieder vor eine neue Situation stellt. Es infizieren sich weitaus mehr Menschen als in allen anderen Phasen der Pandemie, auch wenn glücklicherweise weniger davon schwer erkranken, auch und gerade aufgrund der hohen Impfquote im Saarland. Dennoch sind die enorm hohen Infektionszahlen eine große Herausforderung zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur und stellen nach wie vor eine Bedrohung für das Gesundheitssystem dar. Sollten zu viele Personen auf einmal erkranken und gleichzeitig zu viel medizinisches Personal infiziert sein, könnte eine Überlastung der Krankenhäuser die Folge sein.
Aufgrund des OVG-Urteils zur 2G-Regelung im Einzelhandel hat die Landesregierung die Verordnung angepasst, um auch weiterhin Infektionen zu verhindern. An die Stelle der 2G-Regel tritt ab jetzt eine FFP2-Maskenpflicht für alle Ladenlokale, inklusive Geschäfte des täglichen Bedarfs, da Masken dieser Art besser vor einer Infektion schützen. Der Expertenrat der Bundesregierung hat der saarländischen Landesregierung zu diesem Schritt geraten. In anderen Bundesländern greift diese Regelung bereits seit längerer Zeit. Ausnahmen gibt es für Personen unter 14 Jahren sowie für diejenigen, die die Maske aufgrund einer medizinischen Kontraindikation nicht tragen können und ein entsprechendes ärztliches Attest nachweisen können.
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund
Ihr Tobias Hans
Weitere Fragen an Tobias Hans
Sie wurde insbesondere von Russia Today aus dem Zusammenhang gerissen verbreitet.
das von Ihnen angesprochene Gesetzesvorhaben ist bislang durch die Bundesregierung nicht zur parlamentarischen Beratung eingebracht und betrifft überdies die Gesetzgebungskompetenz des Deutschen Bundestages.
Unser Ziel als CDU ist es, als bürgerliche Partei der Mitte die Menschen im Saarland und bundesweit von unseren politischen Inhalten und Lösungsvorschlägen zu überzeugen.
Ich möchte als Abgeordneter einen Beitrag leisten, dass die Menschen, egal wo sie herkommen, im Saarland ihre Heimat finden und sich wohlfühlen.