Was möchte Volt für die Kultur tun?
Sehr geehrter Herr Muschik,
in der Corona Zeit litt die Kulturszene in Deutschland, unter anderem ganz besonders. Was möchte Volt für die Kultur tun? Wäre möglicherweise ein Grundeinkommen für Kunst schaffende denkbar? Mit freundlichen Grüßen,
H. G.

Kultur ist die Grundlage einer lebendigen und vielfältigen Gesellschaft. Sie prägt unsere Identität, stärkt den sozialen Zusammenhalt und schafft Räume für Kreativität und Dialog. Dafür ist es unerlässlich, die zentrale Rolle der Kunst- und Kulturszene anzuerkennen und sich gegen jede Einschränkung ihrer Entfaltung einzusetzen. Eine starke Kulturpolitik sichert Zugang, Bildung und Teilhabe aller und fördert eine gerechtere Gesellschaft. Kulturelle Vielfalt braucht gezielte Förderung, innovative Ansätze und nachhaltige Unterstützung.
Wir brauchen eine Kulturpolitik, die Räume schafft, Teilhabe fördert und das kulturelle Erbe schützt – in der analogen wie in der digitalen Welt. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen – für eine vielfältige, zugängliche und zukunftsorientierte Kulturlandschaft, die alle Menschen inspiriert und einbindet. Ihre Vielfalt muss anerkannt und Mittelkürzungen entgegengewirkt werden. Wir alle profitieren von einem gestärkten kulturellen Angebot, das Kreativität, Dialog und gesellschaftlichen Zusammen halt fördert.
Volt hat folgende Ansätze, die Kultur zu fördern und kulturelle Teilhabe sicherzustellen:
- Die Verankerung von Kultur als Staatsziel im Grundgesetz stellt die kulturelle Vielfalt und Bildung in den Mittelpunkt der Gesellschaft und gibt der Kulturpolitik eine größere Bedeutung.
- Kunst und Kultur ist für alle zugänglich zu machen. Bundesweit werden Kultur-Tickets für finanziell schwache Gruppen eingeführt, in Kombination mit einer gestärkten Zusammenarbeit zwischen sozialen und kulturellen Institutionen. Die Inklusion in der Kultur wird gefördert. Nur so kann ein gleichberechtigter Zugang gewährleistet werden.
- Barrierefreiheit in Kultur und Sport: Kunst-, Kultur- und Sportangebote, die zugänglich für Menschen mit Behinderung sind, werden staatlich gefördert.
- Öffentliche Bibliotheken, Museen und Archive erhalten gezielte Unterstützung, um das digitale Kulturerbe zu sichern und zugänglich zu machen.
- Regelung zum Recht auf Urheberschaft: Eine Kommission aus Fachleuten klärt und regelt den Schutz der Urheberschaft im digitalen Raum, insbesondere unter Beachtung von KI-basierten Technologien, wobei Kulturschaffende intensiv einbezogen werden.
- Der Kulturpass wird über 2024 hinaus verlängert, um jungen Menschen weiterhin Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen.
- Schon in den Kitas legen Kinder durch Beschäftigung mit Sport und Bewegung, Musik und Kunst, Sprache und vielfältiger Kultur sowie Umweltthemen und gesunder Ernährung die Basis für ihr Leben als mündige europäische Mitmenschen.
- Frühzeitige Förderung: Kinder werden durch Bildungsprogramme zum kulturellen Austausch ermutigt, um Vorurteile frühzeitig abzubauen und interkulturelle Kompetenzen zu stärken.
- Erhalt von Fachunterricht: Fachunterricht in Kunst, Musik und darstellendem Spiel an Schulen wird weiterhin unterstützt, um kreative und kulturelle Kompetenzen zu fördern.
- Wir wollen Jugend-, Vereins- und Kulturzentren fördern: Ein Fonds von Bund und Ländern sichert Räume für Begegnung und Teilhabe. Clubs, Ateliers und Jugendtreffs werden als kulturelle Räume für Jugendliche geschützt und gezielt gefördert.
- Dorfschulen dienen als kulturelle Anlaufstellen und stärken die Attraktivität ländlicher Regionen. Im ländlichen Raum wird die Kultur-Mobilität durch mobile Kultureinrichtungen, wie Kultur- und Bücherbusse, unterstützt.
- Rückkauf und Umgestaltung: Länder und Kommunen werden unterstützt, um leerstehende Immobilien für soziale und kulturelle Projekte zurückzukaufen
- Förderung zivilgesellschaftlicher Dialoge: Der Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren durch die Förderung von Kulturzentren und Austauschprogrammen, z.B. mit China, stärkt die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis. Interkulturelle und interreligiöse Dialogprojekte sind wichtige Werkzeuge, um Vorurteile abzubauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Ihre Förderung wird ausgebaut.
- Schutz der kulturellen Identität: Bildungsmaßnahmen und öffentliche Kampagnen sensibilisieren für die Belange von marginalisierten Gruppen. Interkulturelle Programme: Programme, die die kulturelle Vielfalt in Bildungseinrichtungen fördern und den Austausch zwischen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Hintergründe stärken, werden unterstützt.
Der Schutz und die mediale Repräsentation von Minderheiten-Kulturen und Bräuchen sowie der Denkmalschutz werden gewährleistet, um die kulturelle Vielfalt und das kulturelle Erbe zu erhalten – auch durch die Unterstützung der freien Kulturszene und ihrer Vielfalt.
Volt möchte ein Basishonorar für Soloselbstständige Kulturschaffende einführen, d.h. diese Menschen erhalten ein Basishonorar für öffentliche Aufträge, um ihre wirtschaftliche Sicherheit zu stärken und einer Scheinselbstständigkeit entgegenzuwirken.
Eine Stärkung der Sozialversicherung für Kunstschaffende ist beabsichtigt: Der Beitragssatz bleibt bei 5 %, während der Bundeszuschuss auf 25 % erhöht wird, um eine nachhaltige Absicherung zu gewährleisten.
Ein erleichterter Zugang zur Arbeitslosenversicherung soll ermöglicht werden: Hürden für die freiwillige Aufnahme in die Arbeitslosenversicherung werden abgebaut.
Die Kulturetats von Bund, Ländern und Kommunen bleiben mindestens auf dem aktuellen Stand und werden gegebenenfalls langfristig bedarfsgerecht erhöht. Zur Finanzierung wird der Bundeskulturfonds genutzt.
Einnahmen aus Tourismustaxen werden zum Erhalt kultureller Vielfalt und des kulturellen Erbes eingesetzt.
Link:
volt-programm-bundestagswahl-2025.pdf
Informationen für Jugendliche im KulturPass: kulturpass.de