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Tino Sorge
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Frage von Max L. •

Was macht legales Cannabis Ihrer Meinung nach gefährlicher als illegales?

Hallo Herr Sorge,

als Ausbilder und Vater würde ich sehr gerne von Ihnen wissen, inwiefern legales Cannabis in Ihren Augen gefährlicher ist als illegales vom Dealer, welches ohnehin in jeder Altersklasse und allen gesellschaftlichen Schichten konsumiert wird? Mit oder ohne Legalisierung.

Was möchten Sie darüber hinaus gegen gefährliche ,,Legal Highs" tun, die junge Menschen konsumieren? U.a. Lachgas oder künstliche, hochgradig abhängigmachende Cannabinoide sind auf dem Vormarsch, weil das natürliche Original strafrechtlich verfolgt wird.

Viel wichtiger wäre es jedoch, dass Politiker sich endlich dem Problem stellen, das wir an jedem Wochenende in jeder Großstadt haben: Alkoholisierte Gewalttäter streifen umher und machen unsere Straßen unsicher bzw. verschwenden Polizeiressourcen.

Wenn Sie so viel Energie gegen das CanG bzw. zukünftige Vorhaben investieren, obwohl noch gar kein Resumee gezogen werden kann, werden Sie mit Sicherheit schon eine gute Lösung erarbeitet haben.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Im parlamentarischen Verfahren zur Cannabis-Freigabe wurden durch die Ampel die wenigen Schutzregelungen, etwa für Kinder und Jugendliche, nochmals geschliffen. So wurden zum Beispiel die Bannzonen um Schulen und Kitas verkleinert, die Freigrenzen heraufgesetzt und die Höhe der Bußgelder abgesenkt. Während wichtige Reformvorhaben im Gesundheitsbereich liegen bleiben, arbeitet die Ampel buchstäblich wie im Rausch daran, eine weitere Droge mit absehbar erheblichen negativen Folgen für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion halten dieses Vorhaben für fatal und im höchsten Maße verantwortungslos. Zugunsten einer Klientel, die seit Jahren laut und vernehmlich auf die Legalisierung drängt, nimmt die Ampel gesundheitliche Folgeschäden bei den künftigen Konsumenten billigend in Kauf, sie schafft ein Bürokratiemonster ohne Vorbild und stört den Rechtsfrieden in unserem Land. 

Mit dieser Einschätzung sind wir nicht allein, zahlreiche Schreiben haben uns dazu in den letzten Monaten erreicht. Die führenden Verbände der Kinder- und Jugendmediziner, der Kinder- und Jugendpsychiater, die Bundesärztekammer, die Gewerkschaft der Polizei, der Bund Deutscher Kriminalbeamten, der Berufsverband der Lehrkräfte und Pädagogen sowie viele weitere Verbände haben sich mit dem eindringlichen Appell „Aus Verantwortung zu unserem Land - die geplante Cannabislegalisierung stoppen“ an alle Abgeordnete des Deutschen Bundestages gewandt und diese aufgefordert, dem Gesetz nicht zuzustimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Tino Sorge MdB

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