Frage an Tino Sorge von Lina R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Romoser,

vielen Dank für Ihre Frage.
Die Ursache(n) des demografischen Wandels sind vielfältig. Letztlich bezeichnet der Begriff "Demographischer Wandel" die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung. Die demographische Veränderung der Gesellschaft beruht auf den Faktoren der Fertilität/Geburtenrate, der Lebenserwartung und dem Wanderungssaldo.

Zum demografischen Wandel:
Als Land Sachsen-Anhalt nehmen wir diesbezüglich bereits Entwicklungen vorweg, die anderen Bundesländern teilweise noch bevorstehen. Mittelfristig muss es uns aber verstärkt gelingen, junge Familien im Land zu halten bzw. zu animieren, zu uns zu kommen und hier ihren Lebensmittelpunkt zu haben. Neben dem weiteren Ausbau gut bezahlter Arbeitsplätze, indem der heimische Mittelstand gestärkt wird, sind gerade unsere Hochschulen "Jungbrunnen" bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen. Deshalb setze ich mich als junger Politiker dafür ein, diese verstärkt zu fördern. Weiterhin muss es darum gehen, Absolvent(inn)en zu ermutigen einerseits vor Ort in der heimischen Wirtschaft tätig zu werden und selbst Unternehmen zu gründen. Gleichzeitig setze ich mich für die weitere Verbesserung der Familienfreundlichkeit in unserer Gesellschaft ein. Hierzu gehört neben der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine weitere Entlastung von Familien und Kindern. Der demografische Wandel bietet für Sachsen-Anhalt gleichzeitig aber auch enorme Chancen, da beispielsweise in der gesundheitswirtschaft, im Pflege- und Altenbetreuungsbereich eine starke Nachfrage an Fachkräften und generationenübergreifenden Angeboten des Zusammenlebens zu verzeichnen ist und sein wird. Hier können wir mals Land Sachsen-Anhalt mit innovativen Ideen vorangehen, Stichwort Mehrgenerationenhäuser, generationenübergreifende Betreuungsmodelle innerhalb der Familie.

Zum ländlichen Raum:
DIe Politik unterstützt auf Bundesebene die Suicherung einer leistungsfähigen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Hierzu gehört, dass z.B. die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen sichergestellt ist. Dazu gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote in Form von Förderungen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Einahmesituation der öffentlichen Haushalte, gerade des Bundes, weiter verbessert wird, um im Rahmen der Finanzausgleichssysteme auch auf kommunaler Ebene genügend Mittel bereitzustellen, um den ländlichen Raum vor Ort zu stärken. Bezogen auf Ihre Frage nach den Schulschließungen bin ich der Auffassung, dass wir sehr genau darauf achten müssen, vor Ort eine lebenswerte Schulinfrastruktur vorzuhalten und unseren Kindern nicht zu lange Schulwege zuzumuten. Gleichzeitig müssen Umstände wie geringere Schulanfängerzahlen auch dazu führen, über Anpassungen nachzudenken. Die Landesregierung Sachsen-Anhalt hat im Hinblick auf die Schulentwicklungsplanung für den ländlichen Raum die Möglichkeit eröffnet, vor Ort alternative Schulformen zuzulassen, wenn dies von den Akteuren gewünscht wird und dabei auch die bisher erforderliche Mindestschülerzahl für den Erhalt von Schulen gesenkt.

Mit freundlichen Grüßen

Tino Sorge