Wie stehen Sie zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz?
Sehr geehrte Frau Rudolph,
der Entwurf des geplanten Selbstbestimmungsgesetzes der Ampelkoalition sieht für Frauen folgendes vor:
- kein Recht mehr auf Intimität und Schutzräume (Toiletten, Krankenhaus, Gefängnis, Frauenhäuser...)
- keinen fairen Wettbewerb im Sport mehr
- keine Parität in Politik und Wirtschaft (durch Besetzung von Quotenplätzen durch biologische Männer)
wenn sich jeder Mann ohne weitere Kontrolle per Sprechakt zur Frau erklären kann.
Wie stehen Sie dazu?
Wir als SPD-Bundestagsfraktion stehen in dieser Thematik für einen konstruktiven Dialog zwischen der LSBTTIQ-Community und anderen Interessensgruppen und sind sehr zuversichtlich, dass es stets gelingen wird, Lösungen zu finden, die den unterschiedlichen Interessen gerecht werden. Die von Ihnen befürchteten Fälle, sich „einfach“ zur Frau zu erklären und damit z.B. Vorteile im Bewerbungsprozess zu haben, könnten ja auch derzeit schon auftreten. Tun sie aber kaum. So einfach scheint es also doch nicht zu sein bzw. trifft niemand so leichtfertig die Entscheidung, die eigene Identität zu ändern. Meine Frage an Sie wäre ob Sie selbst Betroffene Personen kennen oder sich in die Lage von Menschen hineinversetzen können, die im falschen Körper leben. Die gibt es und oft besteht ein großer Leidensdruck. Ich sehe die Aufgabe der Gesellschaft (und dadurch auch die Politik) darin, den Betroffenen zu helfen und ihnen nicht von Vornherein zu misstrauen.