Impfung Covid 19 - Sollen jetzt auch Jugendliche zusammen mit ihren Eltern durch eine Art "moralischer Impfzwang" unter Druck gesetzt werden, bei gleichzeitiger Bedrängung / Umgehung der STIKO.
Die Politik vergibt immer öfter pauschale Wertungen wie "Impfmuffel" und "Impfverweigerer", gleichzeitig verwirft man offenbar das Konzept der STIKO, die nach ihren Regeln arbeitet und so jetzt keine Empfehlung für die Impfung 12-17-Jähriger abgeben kann. Die Arbeit der STIKO ist durch das Infektionsschutzgesetz und die vom BMG bestätigte Geschäftsordnung der STIKO geregelt. Sie besteht aus 18 renommierten und nachweislich unabhängigen Wissenschaftlern,
Sehr geehrter Herr Mannke,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die StIKo ist ein unabhängiges Gremium, dessen Votum die Politik respektieren sollte. Dem gegenwärtigen Standpunkt der StIKo liegt insbesondere zu Grunde, dass bislang Covid-19 ausgesprochen selten zu schweren Krankheitsverläufen bei Jugendlichen führt. Auch andere gewichtige Stimmen, nicht zuletzt aus der Kindermedizin, teilen diese Auffassung. Ein Impfzwang, auch ein "moralischer" ist daher fehl am Platz.
Gleichzeitig sollte aber respektiert werden, wenn sich junge Menschen - mit dem Einverständnis der Eltern - für eine Impfung entscheiden. Schließlich gehen etwa auch andere Gesetze von einer Einsichtsfähigkeit und - ab 14 Jahren - gar von einer Strafmündigkeit aus. Es ist daher nicht verkehrt, wenn es auch für diese Altersgruppen Impfangebote gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Timur Lutfullin
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