Setzen Sie sich für eine freie Selbstbestimmung der Bürger ein, indem Sie bei Impfdebatten und Abstimmungen für eine freiwillige Entscheidung bei der Frage zur Impfung stimmen?
Sehr geehrter Herr Gremmels,
es ist bekannt, dass das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bei Risikogruppen durch eine Corona-Impfung reduziert werden kann.
Was ebenso für eine verantwortungsbewusste Entscheidungsfindung bei Abstimmungen wichtig ist:
- Aktuell kann niemand sagen, von wie vielen Impfungen pro Person gesprochen wird - ist künftig alle 3 Monate eine Auffrischung nötig?
- Auch Länder mit einer sehr hohen Impfquote kämpfen mit einer vergleichbaren Situation wie aktuell in Deutschland
- Eine Impfung schützt nicht, wie bei anderen klassischen und wichtigen Impfungen, vor der Verbreitung des Virus
- Eine Impfung schützt ebenfalls nicht vor einer Infektion, wie es bei anderen Impfungen der Fall ist
- Auch mit einer Impfpflicht werden Mutationen bei uns auftreten - und ob eine Impfung dagegen hilft ist ebenfalls völlig unklar
Bei der aktuellen Datenlage kann also nicht davon ausgegangen werden, dass eine erzwungene höhere Impfquote eine echte Lösung ist.
Sehr geehrter Herr K.,
aktuell gibt es kein besseres Mittel gegen die Corona-Pandemie als das Impfen dagegen. Alle verfügbaren Covid-19-Impfstoffe haben eine gute Wirksamkeit gegen Covid-19. Weitere Impfstoffe gegen Covid-19 werden derzeit entwickelt. Sollte man dennoch erkranken, ist das Risiko schwer zu erkranken sehr gering. Die Covid-19-Impfung schützt nicht nur die geimpfte Person, sondern reduziert auch das Risiko, dass die geimpfte Person andere Personen ansteckt.
Die Covid-19-Impfung trägt bedeutend zur Eindämmung der Pandemie bei. Darüber hinaus sind Abstand halten, Maske tragen, und Lüften weitere wichtige Maßnahmen, um die Verbreitung von Sars-Cov-2 zu reduzieren. Effektive und sichere Impfungen werden es ermöglichen, Kontaktbeschränkungen mittelfristig zu lockern. Dafür muss jedoch ein großer Anteil der Bevölkerung eine Immunität gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine relevante Bevölkerungsimmunität in vergleichsweise kurzer Zeit ausgebildet.
Vor allem mit der dritten, also der Booster-Impfung lässt sich allgemein ein recht guter Schutz erzielen. Nur durch Impfung kann auch am wirksamsten dazu beigetragen werden, dass unser Gesundheitssystem nicht durch zu viele Corona-Infizierte blockiert wird, sondern auch in der Pandemie Corona-Kranken wie auch nicht Corona-Kranken offen steht.
Da die Entscheidung für oder gegen die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht eine schwierige Gewissensentscheidung eines / einer jeden Abgeordneten ist, soll im Bundestag nicht per Gesetzentwürfe der Fraktionen, oder gar der Regierung diskutiert und beschlossen werden, sondern aus der Mitte der Bundestagsabgeordneten heraus entschieden werden (sog. Gruppenanträge).
Die Bundesregierung wird keinen eigenen Gesetzentwurf zu dieser Frage vorlegen. Die Gesetzentwürfe hierzu werden die Bundestagsabgeordneten unabhängig ihrer Partei- und Fraktionszugehörigkeit eigenständig erarbeiten. Dieses Vorgehen ermöglicht den Bundestagsabgeordneten unabhängig zu entscheiden. Dieses Vorgehen signalisiert, dass es sich bei dieser Entscheidung um eine Gewissensentscheidung handelt.
Aktuell beginnen sich die Bundestagsabgeordneten zu Gruppen mit gemeinsamen Positionen zusammenzufinden und entsprechende Anträge zu formulieren. Ich werde mich nach einer Orientierungsdebatte im Deutschen Bundestag zu diesem Thema in der letzten Januarwoche abschließend positionieren.
Dabei werden ich die einzelnen Antrags- bzw. Gesetzentwürfe sehr genau ansehen und unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten Aspekte entscheiden und mit den Vorteilen einer möglichen allgemeinen Impfpflicht gewissenhaft abwägen.
Mit freundlichen Grüßen
Timon Gremmels MdB