Frage an Timo Hempel von Ernesto L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
In Ihrer Tätigkeit als Asta-Kulturreferent haben sie eine vor rassistischen bzw. abwertenden Anspielungen und Klischees strotzenden Imagefilm produzieren lassen. Diese beziehen sich auf linke und sozial-engagierte, aber auch sozial-schwache Gruppen. Etwa die auf dem Campus verweilenden Obdachlosen, oder Putzkräfte mit Migrationshintergrund. Mitglieder das Asta werden demgegenüber durchweg als engagiert, resolut und kompetent dargestellt. Die Linke-SDS Hochschulgruppe spricht auf ihrer Webseite von Produktionskosten i.H.v.10.000€.
Ihrer Argumentation zu Folge handelt es sich dabei um Satire, diese wird allerdings von den betroffenen Gruppen, soweit sie sich z.b. bei der Premiere des Films zu Wort melden konnten, nicht als solche erkannt. (Vgl. http://www.youtube.com/watch?v=7IdDQy5LyvI )
Im Gegenteil, der Film wird als beleidigend und abwertend empfunden. Ich frage sie, wie diese Wahrnehmung bezogen auf die von ihnen definierte Funktion des Film, nämlich als "Image-Film" für den Asta zu deuten ist?
Versteht sich der Asta bzw. deren Mitglieder, respektive dessen Funktionäre als Repräsentanten einer Schicht junger weisser Suprematisten? Ist dies ihre, wenn auch subtile, Botschaft an schichtfremde Studenten und oppositionelle Gruppen?
Ferner, wie rechtfertigen sie die Mittelverwendung in o.g. Höhe für derartig zweifelhafte Projekte, rechtfertigen sie dies überhaupt? Und werden die Hamburger Bürger, etwaiges, moralisch zweifelhaftes Verhalten von ihnen nicht auch im Falle eines erteilten Mandats, im Rahmen Bürgerschaftswahl und darüber hinaus, erwarten können, schließlich weisen sie ja entsprechende Vorwürfe zurück.
Sehr geehrter Herr Lopez,
die Premiere des AStA-Kurzfilms am vergangenen Donnerstag ist leider sehr chaotisch verlaufen und eine ernsthafte Diskussion um alle Pros und Contras zu "Inside AStA" war leider nicht möglich.
Ich kann Ihnen versichern: Kein Mensch im AStA vertitt in irgendeiner Form rassistisches Gedankengut bzw. möchte - wie sie es ausdrücken - "schichtfremde Studenten und oppositionelle Gruppen" diskreditieren. Die im Film dargestellten AStA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind ohne Ausnahme satirisch gezeichnete Charaktere ebenso wie alle anderen im Film auftretende Figuren auch.
Eine Satire ist immer und in jeder Hinsicht überzeichnet. Aufrag der Satire ist es provokant zu wirken. Dies ist hier der Fall. Die Herstellung eines Films bringt natürlich auch Kosten mit sich, die aber auf Grund der Größe des Projektes gerechtfertigt sind.
Aufgabe eines AStA-Kulturbeauftragten ist es kulturelle Projekte zu entwickeln und voranzutreiben. Dies tue ich seit bald zwei Jahren. Ich habe dabei stets moralisch unzweifelhaft gehandelt. Daran wird sich nicht ändern, sollte ich in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Timo Hempel