Frage an Tim Stuchtey von Wilfried M. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Stuchtey,
würden Sie - wie ich - für eine Abschaffung des Nationalen Ethikrates plädieren? In den letzten Jahren schießen ja ETHIK- Stellen/ Zentren wie Pilze aus dem Boden. Unlängst kam aus den Reihen der selbsternannten und wohl von Kanzler Schröder berufenen "Ethikexperten" nun die Empfehlung, Arbeitgebern zu erlauben, die Vorlage von Gentestergebnissen von Bewerbern um Risikoberufstätigkeiten abzuverlangen. Busfahrer wurden exemplarisch genannt, noch nicht z.B. Verteidigungs- oder Innemninister, Bundestagskandidaten, Psychiater, Ethikräte usw...
Der "Ethikrat" scheint die Aufweichung der Grenzen der bislang als "Tabu" geltenden Ausforschungs- und Handlungsbereiche pseudowissenschaftlich zu begleiten und schon durch seine Existenz zugleich zum Ausdruck zu bringen, daß der Kanzler dem ethischen Fundament seiner Wähler bzw. der Abgeordneten nicht mehr traut. Daß die NEUEN ETHIKER oft enge Liaison zur Privatwirtschaft im psychosozialen bzw. medizinischen Bereich pflegen, ist uns schon aufgefallen, so z.B. an der Zusammensetzung des Beirates und den Kooperationspartnern des Jenaer "ETHIKZENTRUMS" oder den vielfältigen Funktionen/ Interessensüberschneidungen von Prof. Nagel vom Nat. Ethikrat.
Brauchen wir nach Ihrer Überzeugung den Nat. Ethikrat?
Mit freundlichen Grüßen
W. Meißner